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Eugen Freund beobachtet.

Foto: APA/Techt

Österreich, speziell Wien, ist ja schon immer ein heißes Pflaster gewesen. Nicht aus Sicht seiner Bewohner, die sind bezüglich der Vorzüge ihrer Umgebung äußerst kritisch, sondern jener der Nachrichtendienste. Seit dem Ende des Zweiten weltumspannenden und dem Beginn des anschließenden Kalten Krieges gaben sich die Agenten in der, naja, Weltstadt die Klinke in die Hand.

So kam es, wie es kam: Ein slowenischer Publizist, seines Zeichens ehemaliger Mitarbeiter im jugoslawischen Militärgeheimdienst, äußerte den Verdacht, Eugen Freund könnte für den politischen Geheimdienst dieses Landes tätig gewesen sein. Unser Eugen Freund, ein Tito-Spion? "Natürlich nicht!", sagt dieser und prüft auch schon die Klage.

Naheliegend, oder? Nach Freunds überragendem Auftakt in der Schlammschlacht im Wahlkampf teilen viele Poster diese Ansicht. Die farblosen politischen Mitbewerber greifen in Panik zum Schmutzkübel.

Aber zurück zu den Jugoslawen: Als sich diese Information in der UDBA herumgesprochen hatte, wurden erst einmal vier Sonderabteilungen eingerichtet. Diese befassten sich fortan mit der Frage, was ein „Euro“ sein soll.

Interessanter Vorschlag, doch liegt es in der Natur der Sache, dass weder wir, noch unsere User eine verlässliche Antwort liefern können, wer wo spioniert. Man sollte jedenfalls stets vorsichtig mit seinen Äußerungen sein, wenn man in einem Brüsseler Café der Wiener Kanalisation zwei jungen Briten einem Mann mit Trenchcoat und Schlapphut begegnet.

Diese unbequeme Wahrheit schafft natürlich ein Klima des Misstrauens und Unbehagens. Und wie immer, wenn es kompliziert wird, lassen auch die weit hergeholten offensichtlichen Erklärungen nicht lange auf sich warten. Also, wem es jetzt nicht wie Schuppen von den Augen fällt… (Žarko Janković, derStandard.at, 17.05.2014)