Die Popularität von Android macht es möglich: Beinahe schon im Wochentakt erscheinen neue Smartphones, die für sich beanspruchen, das Beste vom Besten zu sein. Im Folgenden soll ein kleiner Überblick über die zentralen Stärken und Schwächen von fünf aktuellen Spitzenmodellen verschiedener Hersteller geboten werden. Wie immer kann es sich bei so etwas natürlich nur um eine Auswahl handeln, insofern seien die LeserInnen explizit dazu aufgefordert, ihre eigenen Favoriten im Kommentarbereich zu posten. Eine Anmerkung: Auf den Billigmarkt zielende Geräte wie das Moto G wurden zum Zwecke der thematischen Eingrenzung bewusst nicht aufgenommen.

Galaxy S5

An Samsungs Galaxy S5 führt kein Weg vorbei - dafür sorgen alleine schon die Werbemillionen des koreanischen Hardwareherstellers. Als Nachfolger des mit Abstand am meisten verkauften Smartphones des Jahres 2013 waren die Erwartungen an das S5 hoch - und tatsächlich kann das Gerät vieles davon einlösen. Der 5,1-Zoll große Bildschirm liefert ein hervorragendes und vor allem sehr helles Bild, auch wenn die Farbdarstellung wie von AMOLEDs gewohnt deutlich von der Realität entfernt ist. Der Snapdragon-801-Prozessor sorgt dafür, dass das S5 äußerst flott zu Werke geht und es in Fragen Akkulaufzeit Bestnoten gibt.

Die 16-Megapixel-Kamera agiert äußerst flink und liefert allgemein sehr gute Bilder. Der viel beworbene Fingerabdruckscanner erweist sich hingegen als begrenzt zuverlässig und mühsam zu benutzen. Beim ebenfalls neuen Pulsmesser gibt es gleich einen Totalausfall, da er größtenteils unbrauchbare Ergebnisse liefert. Im Gegenzug ist das S5 jetzt wasserdicht, was als echtes Plus zu vermerken ist. In Fragen Software gibt es eine gewisse Verbesserung, Samsung liefert nun nicht mehr gar so viel "Bloatware" aus wie in früheren Jahren. Trotzdem: Andere Hersteller liefern weiterhin ein "runderes" System, als es Samsung vermag.

Den vollständigen WebStandard-Test zum Samsung Galaxy S5 können Sie hier nachlesen.

Foto: Andreas Proschofsky / derStandard.at

HTC One (M8)

Praktisch zeitgleich zum S5 kam das HTC One (M8) auf den österreichischen Markt: Als Nachfolger des letztjährigen HTC One setzt es zunächst auf die gewohnten Stärken des Herstellers: Verarbeitung und Materialwahl sind absolut top. Allerdings ist das M8  im Vergleich zum Mitbewerb auch relativ schwer und groß. Der 5-Zoll-Bildschirm bewegt sich qualitativ auf Augenhöhe mit dem Samsung-Konkurrenten, auch bei Performance und Akkulaufzeit gibt es keine nennenswerten Unterschiede - was wohl daran liegen mag, dass  hier ebenfalls ein Snapdragon 801 zum Einsatz kommt.  Ein echtes Highlight des M8 sind die hervorragenden Stereo-Lautsprecher an der Vorderseite.

Als Enttäuschung entpuppte sich hingegen die 4-Megapixel-Kamera: Das Ultrapixel-Konzept, das besonders viel Licht einfangen soll, geht nicht  auf, und so kann die Kamera des M8 - vor allem bei guten Lichtverhältnissen - mit der Konkurrenz  nicht mehr mithalten. Als Besonderheit ist eine zweite Kamera verbaut, die Tiefeninformationen festhält. Die damit erzielbaren Ergebnisse sind aber mehr Spielerei denn reale Verbesserung. HTCs Android-Variante Sense gehört mittlerweile zu den besten ihrer Gattung, zumal der Hersteller auch offensiv versucht, sich so gut wie möglich in das restliche System einzupassen.

Den vollständigen WebStandard-Test zum HTC One (M8) können Sie hier nachlesen.

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Xperia Z2

Noch ganz neu auf dem österreichischen Markt ist das Xperia Z2: Die Kernkomponenten teilt man sich mit den aktuellen Geräten von HTC und Samsung. Leider führen augenscheinliche Softwareprobleme dazu, dass sich das Gerät an einigen Stellen etwas weniger flott anfühlt als die beiden Konkurrenten. Der 5,2-Zoll-Bildschirm liefert eine exakte Farbdarstellung  dafür aber eine vergleichsweise geringe Helligkeit. In Sachen Haptik kann das Z2 nur begrenzt überzeugen, es liegt nicht sonderlich gut in der Hand und ist vor allem recht rutschig.

Die 20,7-Megapixel-Kamera liefert sehr gute Bilder, die im Detail aber zum Verschwimmen neigen. Videoaufnahmen sind an sich ebenfalls sehr gut, vor allem gefällt die Möglichkeit, mit 120 Bildern pro Sekunde aufzunehmen. Die versprochene Möglichkeit, 4K-Videos aufzunehmen, führt allerdings nach ein paar Minuten zur Überhitzung und zum Absturz der App. Die Android-Variante von Sony ist qualitativ irgendwo zwischen Samsung und HTC anzusiedeln. Allerdings wird hier eine Vielzahl an Apps vorinstalliert - eine "Bloatware"-Strategie von der sich andere Hersteller mittlerweile verabschiedet haben.

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Nexus 5

Bereits einige Monate älter als die zuvor genannten Geräte ist das Nexus 5  - das aktuelle Vorzeigegerät von Google. Entsprechend ist die Hardware zumindest auf dem Papier etwas schwächer, in der Alltagsnutzung merkt man jedoch keinerlei Unterschied in Performancefragen Auch die Leistung der Kamera kann sich nach den ersten Software-Updates mittlerweile durchaus sehen lassen, auch wenn sie nicht die schnellste ist. Mit der Akkulaufzeit von S5 und Co. kann das Nexus 5 hingegen schlicht nicht mithalten.

Die wahren Stärken des Nexus 5 liegen vor allem in zwei Punkten: einerseits die Update-Belieferung durch Google selbst, die garantiert, dass neue Android-Versionen lange vor den Geräten anderer Hersteller eintrudeln. Zudem kostet das Google-Smartphone erheblich weniger als die bisher genannten Geräten.

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LG G2

Ebenfalls aus der Herbstkollektion 2013 stammt das LG G2, das sich mit dem Nexus 5 zentrale Teil der Hardwareausstattung teilt. Kein Wunder - fertigt LG doch auch das Google-Smartphone. Allerdings kommt eine andere Kamera zum Einsatz, die etwas bessere Bilder liefert, vor allem aber deutlich flinker zu Werke geht. Auch die Akkulaufzeit ist hier etwas besser - auch wenn man dabei hinter den aktuellen Geräten mit Snapdragon 801 zurückbleibt.

Gewöhnungsbedürftig ist hingegen die Knopfanordnung: Sowohl der Ein-/Ausschaltknopf sowie die Lautstärketasten sind auf der Rückseite angebracht. Einige Kritik hagelte es für die überbordenden Android-Anpassungen von LG, die teilweise konzeptionell dem Rest des Systems direkt zuwiderlaufen. Angemerkt sei, dass das G2 schon bald einen Nachfolger im G3 finden wird, der dann bei der Hardware auf dem Niveau von Z2 und Co liegen sollte - wenn nicht sogar darüber. Bis dahin ist das G2 aber auch wegen seines mittlerweile stark gesunkenen Preises - auf Nexus-5-Niveau - eine interessante Alternative.

Den vollständigen WebStandard-Test zum LG G2 können Sie hier nachlesen.

(apo, derStandard.at, 19.5.2014)

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