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Überraschung unter der Haube: Es muss nicht immer Verbrennungsmotor sein. Hier wurde ein Rolls-Royce Phantom elektrifiziert.

Foto: apa/campardo

Die automobile Gesellschaft hat sich an den Verbrennungsmotor gewöhnt. Seit mehr als 100 Jahren ist er souveräne antriebstechnische Grundlage für Blechgehäuse mit Gummirädern. Die Energie, die in die Entwicklung dieser Antriebsquelle gesteckt wurde, ist enorm. Und plötzlich soll es oder muss es gar etwas Besseres geben, weil das Öl, das ihn antreibt, immer teurer wird und dessen Verbrennung das Klima schädigt.

Europäischer Kristallisationskern

Um den Verbrennungsmotor schart sich eine enorme Zahl an Experten, deren alleiniger Arbeits- und oft auch Lebensinhalt der Verbrennungsmotor ist. Das Wiener Motorensymposium gilt nun seit 35 Jahren als europäischer Kristallisationskern der Verbrennungsmotoridee. Dort tauschen die hellsten Köpfe der Branche ihre Gedanken aus. Und es gibt auch viele, denen es schwerfällt, sich andere Antriebskonzepte oder gar andere Mobilitätsformen als den individuellen motorisierten Verkehr vorzustellen.

Konstruktive Arbeit an der Zukunft

Das ist nicht schlimm. Denn alle arbeiten sehr konstruktiv und überwiegend glaubwürdig an einer besseren Zukunft. Aber sie brauchen Hilfe, weil die technische Faszination ­allein noch kein Konzept für ein besseres Leben ist.

Die Verwendung des Verbrennungsmotors setzt einen Energieträger voraus, der verbrannt werden kann, also in der Regel Wasserstoff und Kohlenstoff enthält. Die Zukunft des Verbrennungsmotors hängt in erster Linie davon ab, ob es gelingen wird, einen sauberen regenerativ hergestellten Kraftstoff zur Verfügung zu stellen.

Die Frage ist sodann eher, ob wir uns den schlechten Wirkungsgrad des Verbrennungsprinzips finanziell werden leisten können und ob Strom dann in vielen Fällen nicht einfach billiger und sogar praktischer sein wird. (Rudolf Skarics, DER STANDARD, 16.5.2014)