Kairo - Bei neuen gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Anhängern und Gegnern des gestürzten ägyptischen Präsidenten Mohammed Morsi ist in Kairo ein Mensch getötet worden. Die Gewalt sei am Rande einer Versammlung von Morsi-Unterstützern in der ägyptischen Hauptstadt am Mittwochabend ausgebrochen, sagten Behördenvertreter am Donnerstag. Es habe vier Festnahmen gegeben.

Seit Morsis Sturz im vergangenen Juli geht die Regierung mit großer Härte gegen seine Anhänger und die islamistische Muslimbruderschaft vor. Die Organisation wurde im Dezember als Terrororganisation eingestuft und verboten. Tausende ihrer Mitglieder wurden inhaftiert, darunter praktisch die gesamte Führung. Zudem wurden beim gewaltsamen Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen die Proteste der Islamisten mehr als 1400 Menschen getötet und 15.000 inhaftiert; auch fast 500 Sicherheitskräfte wurden getötet.

Präsidentenwahl iEnde Mai

Es wird erwartet, dass vor der für Ende des Monats angesetzten Präsidentschaftswahl die Proteste zunehmen. Zur Präsidentenwahl am 26. und 27. Mai treten nur zwei Kandidaten an. Haushoher Favorit ist Ägyptens starker Mann, der ehemalige Armeechef, Verteidigungsminister und Vizeregierungschef Abdel Fattah al-Sisi. Dem Linkspolitiker Hamdeen Sabbahi wird dagegen nur ein bescheidenes Ergebnis zugetraut. (APA, 15.5.2014)