Gabriel Prokofiev - ja, verwandt - tritt am Sonntag im Porgy & Bess auf.

Foto: Classical Next

Wien - Am Montagabend kündete der Flashmob des Chorus Sine Nomine in Wien-Mitte das Bevorstehende an. Während sich die Sänger und Sängerinnen plötzlich aus der Masse der Passanten lösten und Stücke aus der klassischen A-cappella-Literatur zum Besten gaben, wurde die Aufmerksamkeit der Umstehenden diskret auf den Schriftzug "Classical Next" gelenkt. Hinter diesem Namen verbirgt sich eine Messe, die sich neuen Trends und Talenten im weiten Feld klassischer Musik widmet.

Die am Mittwoch eröffnende Classical Next ist ab Donnerstag für das Publikum zugänglich. Sie findet zum zweiten Mal in Wien statt und will sowohl Fachpublikum als auch die Öffentlichkeit ansprechen. Sie besteht aus einer Messe und einer Konferenz - beides im MAK - sowie einem umfangreichen, unterschiedliche Locations nützenden Festivalprogramm.

Die Classical Next bespielt etwa das Porgy & Bess, wo am Freitag der brasilianische Gitarrist Daniel Murray sein Österreich-Debüt feiert und am Sonntag Komponistenenkel Gabriel Prokofiev seine Live-Elektronik-Performance Cello Multitracks präsentiert.

Auch die monatliche Sonntagabend-Chill-out-Schiene "Engelsharfen & Teufelsgeigen" im Elektro Gönner steht im Zeichen der Messe. Dort gelangt Bernhard Ganders neues Werk für Klaviertrio und Liveelektronik zur Uraufführung, ausgeführt wird sie vom Wiener Trio Frühstück.

Für Sonntagvormittag ist ein sogenannten "Brass Flashmob" beim Riesenrad im Prater anberaumt. Frank Stahmer, der lokale Eventorganisator, sieht die Classical Next schon jetzt als "weltweit wichtigste Vernetzungsplattform für klassische Musik." Ob sie 2015 erneut in Wien stattfindet, ist noch nicht gesichert. Stahmer sieht Stadt und Bund gefordert. (Andreas Felber, DER STANDARD, 14.5.2014)