Die deutsche Monopolkommission verlangt weitgehende Auflagen für die geplante Übernahme des Mobilfunkanbieters E-Plus durch den spanischen Konzern Telefonica. Es brauche weiter vier Konkurrenten am deutschen Mobilfunkmarkt.

"Geschäftsaktivitäten"

Für eine Genehmigung des Geschäfts müsse die EU-Kommission die Bedingung stellen, dass die O2-Mutter Telefonica einen Käufer für "einen wesentlichen Teil der Geschäftsaktivitäten" präsentiere, sagte der Vorsitzende des Gremiums, Daniel Zimmer, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom Dienstag. "Bevor der Zusammenschluss vollzogen werden kann, müsste garantiert sein, dass dieser Erwerber als neuer vierter Anbieter auftreten kann."

Weil Telefonica die Muttergesellschaft von O2 ist, würde sich mit der E-Plus-Übernahme die Zahl der Mobilfunkanbieter mit eigenem Netz in Deutschland von vier auf drei verringern. O2 und E-Plus, das bisher zum niederländischen Konzern KPN gehört, hätten gemeinsam nach Zahlen vom vergangenen Jahr mehr Kunden als die beiden Konkurrenten Deutsche Telekom und Vodafone.

Bedenken

Die EU-Kommission hatte im Dezember eine Prüfung des Besitzerwechsels von E-Plus eingeleitet und erklärte Ende Februar, sie habe Bedenken gegen das Vorhaben. Die Behörde, die in Europa auch als Wettbewerbshüter agiert, befürchtet unter anderem steigende Preise für die Mobilfunkkunden in Deutschland.

Mitte April berichtete die britische "Financial Times", Telefonica habe wegen der Bedenken aus Brüssel angeboten, Frequenzen an ein neu zu gründendes Unternehmen in Deutschland abzugeben. Die EU-Kommission habe den Vorschlag zur Prüfung an die deutschen Mitbewerber weitergeleitet. (APA, 13.5. 2014)