Naypyidaw - Die Wiener PR-Agentur Meta Communication beobachtet für die Regierung in Myanmar (Burma) westliche Medien. Seit Dezember liefert Meta einen täglichen Pressespiegel und informiert damit die Staatsspitze, wie europäische Medien über das Land berichten, das jahrzehntelang vom Militär abgeschottet worden ist. Der Vertrag mit Myanmars Informationsministerium wurde vergangene Woche unterschrieben.

Das Auftragsvolumen: "Ein paar tausend Dollar im Monat", sagte Meta-Chef Erich Pellech. Geliefert werden die Berichte im Original mit einer kurzen englischen Zusammenfassung an die staatliche Nachrichtenagentur Myanmars. Meta wolle "Teil der Demokratisierung und eines ethischeren Umgangs mit Information" sein, meint Pellech. Myanmar war bis 2011 jahrzehntelang eine Militärdiktatur. Seit drei Jahren treten die Ex-Generäle als formal zivile Regierung auf.

"Bis vor kurzem war es verboten, negative Berichte im Land zu verbreiten", erzählt Pellech. Das hätte auch die Pressespiegel von Meta Communication betroffen, warnten seine Anwälte. "Wir wurden von diesem Gesetz aber dann ausgenommen." Mittlerweile habe sich das überholt. Es gebe "keine Zensur" mehr, betonte auch ein hochrangiger Beamter des Informationsministeriums vor einer österreichischen Wirtschaftsdelegation in der Hauptstadt Naypyidaw. Laut Press Freedom Index liegt das Land bei der Pressefreiheit auf dem 145. Platz von 180 untersuchten Staaten. (APA, 11.5.2014)