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Papst Paul VI. wird im März 1964 über den Petersplatz getragen.

Foto: AP Photo/Jim Pringle

Wien/Vatikanstadt - Der Heiligsprechung der beiden Päpste Johannes Paul II. und Johannes XXIII. im April wird noch heuer eine Seligsprechung eines weiteren Papstes folgen. Paul VI. wird am 19. Oktober in Rom von Papst Franziskus seliggesprochen, gab der vatikanische Pressesaal am Samstag bekannt. Papst Franziskus bestätigte demnach die Anerkennung einer medizinisch unerklärlichen Heilung, hinter dem ein von Paul VI. gewirktes Wunder stehe.

Dieses Wunder trug sich laut Kathpress folgendermaßen zu: Ärzte hatten 2001 in den Vereinigten Staaten bei einem Kind im Mutterleib starke Gehirnschäden und weitere schwere Beeinträchtigungen diagnostiziert. Eine Abtreibung habe die Mutter jedoch abgelehnt. Stattdessen habe sie sich an eine befreundete Ordensfrau gewandt, die Paul VI. persönlich begegnet sei. Auf ihre Empfehlung wandte sich die Nonne im Gebet an Paul VI. Hierbei soll sie ein kleines Stoffstück von einem Gewand des Papstes verwendet haben. Das Kind sei dann gesund zur Welt gekommen.

Zeremonie zum Abschluss der Weltbischofssynode

Die Seligsprechung soll im Rahmen der Abschlusszeremonie der Weltbischofssynode über die Familienseelsorge in Rom stattfinden, die am 19. Oktober endet. Paul VI. hatte die Synode 1965 auf Anregung des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) als ständige Einrichtung ins Leben gerufen. Der 1897 geborene Italiener, der bürgerlich Giovanni Battista Enrico Antonio Maria Montiniwar hieß, war von 1963 bis zu seinem Tod 1978 als Pontifex im Amt. Sein Nachfolger war der nur 33 Tage amtierende Johannes Paul I.

Für eine Seligsprechung ist laut dem Regelwerk der Katholischen Kirche ein Martyrium, ein "heroischer Tugendgrad" oder ein Wunder nötig, das Gott durch die Anrufung des Kandidaten bewerkstelligt habe. Im Unterschied zu einer Heiligsprechung berechtigt eine Seligsprechung nur zur lokalen Verehrung. (red, derStandard.at, 10.5.2014)