Grafik: DER STANDARD

Keine Frage, das ist der bislang ungewöhnlichste Einblick hinter die Kulissen eines Auktionshauses, selbst oder gerade für den internationalen Kunstmarkt: Ein von Gary Gardner - nicht dem Mittelfeldspieler bei Aston Villa (Marktwert 1,5 Mio. Euro), sondern dem amerikanischen Regisseur - im Auftrag von Christie's produziertes Video, in dem Asphaltsurfer Christopher Martin durch das New Yorker Headquarter skatet.

If I Live I'll See You Tuesday heißt der via Youtube publizierte Vierminüter, der in für diese Sportart typisch legerem Tempo durch das Warenlager und durch die Galerien führt. Vorbei an den millionenschweren Kalibern der Gegenwart, die nächste Woche in der Sparte Contemporary & Post War den Besitzer wechseln sollen.

Derweilen galt es diese Woche die finanzkräftige Klientel mit Hang für die Kunst der Kategorie Impressionist & Modern Art in ihrem Habitat zu beobachten. Will heißen, man zupfte sich aus dem Auktionsangebot, was man schon lange wollte oder als Trophäe Sammlerfreunde vor Neid erblassen lassen würde. Etwa Amedeo Modiglianis Jeune homme roux assis, das, aus einer amerikanischen Privatsammlung kommend, für 17,63 Millionen Dollar via Christie's in eine ebensolche wechselte. Noch 1960 hatte dieses Werk (Sotheby's London) bei 21.000 Pfund seinen Endpreis. Den höchsten Zuschlag des Abends erteilte man für ein Seerosenbild Claude Monets, für das ein asiatischer Käufer 27,04 Millionen Dollar bewilligte. Auf Platz zwei hievte Galerist Paul Gray (Chicago) Picassos Portrait de femme von 1925 (22,56 Mio. Dollar).

Am Ende notierte Christie's ein Total von 285,87 Millionen Dollar Umsatz, wovon allein fast 89 Millionen auf Werke Picassos entfielen. Über Kontrahent Sotheby's nominierte ein Bieterquartett den Spanier schließlich zum Star der Woche: Erst nach 13 Minuten setzte sich ein amerikanischer Privatsammler für Le sauvetage durch und stockte die Abendbilanz um 31,52 auf 219 Millionen Dollar auf. (kron, Album, DER STANDARD, 10./11.5.2014)