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Sprung über die brennende Barrikade vor dem Rathaus von Mariupol

Foto: REUTERS/Marko Djurica (

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Das Polizei-Hauptquartier von Mariupol steht in Flammen

Foto: EPA/ALEXEY FURMAN

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Putin wird in Sewastopol empfangen.

Foto: Reuters/shemetov

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Ukrainische Soldaten in Mariupol.

Foto: AP Photo/Alexander Ermochenko

Kiew/Moskau - Bei Kämpfen zwischen ukrainischen Sicherheitskräften und prorussischen Separatisten in der Hafenstadt Mariupol sind nach Angaben des ukrainischen Innenministers Arsen Awakow rund 20 Aufständische getötet worden.

Separatisten hätten versucht, das Polizeipräsidium zu stürmen, teilte der Minister am Freitag mit.

(Video: Storyful, YouTube, Denis Starinskij)

Dabei haben es in dem Gebäude heftige Feuergefechte gegeben. Einige Separatisten seien geflüchtet und versuchten, in der Stadt Schutz zu finden.

Widersprüchliche Angaben

Kurz zuvor hatte das Innenministerium vermeldet, unter den Todesopfern seien 20 Milizionäre und ein Polizist. Nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax versuchten ukrainische Einheiten, ein von Separatisten besetztes Verwaltungsgebäude einzunehmen.

Anatoli Dudko, der in Mariupol wohnt, nahm auf Instagram ein Video aus seiner Wohnung auf, in dem Schüsse zu hören sind. "Das ist derzeit meine Aussicht aufs Meer", kommentierte er. Bereits im April hatten Separatisten das Rathaus von Mariupol gestürmt und wochenlang besetzt.

(Video: Storyful, Instagram/Anatoli Dudko)

 Dieses Video wurde von Timur Zakiryaev in Mariupol aufgenommen. (Quelle: Storyful, Instagram/Timur Zakiryaev)

Der russische Präsident Wladimir Putin ist am Freitag auf der Krim gelandet, wie es aus dem Kreml hieß. Er nimmt in Sewastopol an den Feierlichkeiten zum Tag des Sieges über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg teil, meldete die Agentur Interfax. Es ist Putins erster Besuch auf der Halbinsel seit deren international nicht anerkanntem Anschluss an Russland. Der ukrainische Regierungschef Arseni Jazenjuk hatte den nicht offiziell angekündigten Besuch im Vorfeld als Provokation kritisiert.

Russlands Botschafter in Wien, Sergej Netschajew, sieht in Putins Krim-Besuch keine Provokation. "In Genf (Genfer Abkommen von Mitte April, Anm.) gab es kein Wort über die Krim. Die Sache ist abgeschlossen. Die Reise (Putins, Anm.) ist ganz normal. Es ist der 70. Jahrestag der Befreiung", sagte der Botschafter am Freitag in Wien.

Rückkehr zu Russland: "Historische Wahrheit"

Wie im russischen Fernsehen zu sehen war, fuhr Putin in Begleitung von Verteidigungsminister Sergej Shogui im Hafen von Sewastopol auf einem weißen Boot ein dutzend russischer Kriegsschiffe ab. Es entspreche der "historischen Wahrheit", dass die Krim zu Russland zurückgekehrt sei, sagte Putin in einer kurzen Ansprache. Er gratulierte den in Paradeuniformen angetretenen Mannschaften zum "69. Jahrestag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg". Die Soldaten auf den Schiffen antworteten mit Hurra-Rufen, während sich auf den Kais tausende Menschen drängten. Nach der Inspektion der Kriegsschiffe flogen mehrere Geschwader von Kampfflugzeugen in Formation über die Stadt.

EU diskutiert weitere Sanktionen

Die EU-Außenminister diskutieren kommende Woche über eine weitere Verschärfung der Sanktionen gegen Russland und über eine EU-Rechtsstaatsmission in der Ukraine. Neue Strafmaßnahmen könnten schon am Montag beschlossen werden und sich erstmals auch gegen russische Firmen und Organisationen richten, hieß es von EU-Diplomaten.

Bisher hat die EU Sanktionen gegen mehrere Dutzend russische Politiker und Funktionäre sowie weitere Personen verhängt, die mit der Angliederung der Krim in Zusammenhang gebracht werden. Nun könnte die zweite Stufe der Sanktionen ausgeweitet werden, die bisher Einreiseverbote und Kontensperren gegen Personen umfasst. Erstmals könnten somit Firmen und Organisationen "aller Größen" aus Russland und der Ukraine für ihre Rolle bei der Krim-Annexion oder der Destabilisierung der Ostukraine bestraft werden. (red, APA, 9.5.2014)