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Soldaten der syrischen Armee in Homs

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Explosion im Hotel Carlton in Aleppo

Foto: AP /Shaam News Network

Aleppo/Homs - Rebellen haben in Syrien 25 alawitische Zivilisten freigelassen, die sie im vergangenen Sommer als Geiseln genommen hatten. Gleichzeitig konnten am Donnerstag weitere 150 Aufständische mit sicherem Geleit die Altstadt der einstigen Rebellenhochburg Homs verlassen, berichteten oppositionsnahe Kreise.

Die vollständige Umsetzung der Vereinbarung der Rebellen mit dem Regime über den Abzug aus der vormals belagerten Altstadt verzögerte sich, weil sich eine Rebellenbrigade weigerte, 150 mutmaßliche Anhänger von Präsident Bashar al-Assad aus den schiitischen Dörfern Nebl und Al-Sahra freizulassen.

Am Mittwoch waren bereits 15 Angehörige der alawitischen Minderheit aus der Provinz Latakia freigekommen, ebenso eine Iranerin und 14 Soldaten, die in der Provinz Aleppo von Rebellen festgehalten worden waren. Aus der Altstadt von Homs waren am gleichen Tag rund 600 Menschen mit Bussen in ein von Rebellen beherrschtes Gebiet nördlich der Stadt gebracht worden.

Hotel gesprengt

In der Stadt Aleppo detonierte einen Sprengsatz unter einem Hotel, das von den Regierungstruppen genutzt wird. Zu der Attacke bekannte sich die Rebellenbrigade Islamische Front. Durch die gewaltige Explosion sollen 14 Soldaten und Kämpfer regimetreuer Milizen getötet worden sein. Das historische Gebäude wurde stark beschädigt. Aktivisten berichteten, die Rebellen hätten unter dem Hotel einen Tunnel gegraben und dort eine größere Menge Sprengstoff versteckt.

(Video: Storyful, Youtube, الجبهة الإسلامية)

Das Regime setzte ungeachtet westlicher Kritik seine Vorbereitungen für die Präsidentenwahl am 3. Juni fort. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete, Syrer, die im Ausland lebten, sollten sich bei den diplomatischen Vertretungen als Wähler registrieren lassen.

Außerdem hieß es, sechs Kandidaten, die von der Wahlleitung abgelehnt worden seien, hätten Einspruch gegen diese Entscheidung eingelegt. Die endgültige Kandidatenliste soll am Samstag veröffentlicht werden. Bisher wurden außer Assad nur zwei eher unbekannte Politiker zugelassen. Abgestimmt wird nur in den Gebieten des Bürgerkriegslandes, die von den Assads Truppen beherrscht werden.

Die Opposition bezeichnet die Wahl als "Farce". Saudi-Arabien forderte die Einberufung einer Sondersitzung der Außenminister der Arabischen Liga zum Syrien-Konflikt am kommenden Montag in Riad. Bei dem Treffen soll unter anderem über die geplante Präsidentenwahl gesprochen werden. Saudi-Arabien gehört zu den wichtigsten Unterstützern der syrischen Exil-Opposition und der Rebellen.

Flüchtlingsheim in Ankara attackiert

Demosntranten setzten unterdessen in der türkischen Hauptstadt Ankara eine von Syrern bewohnte Flüchtlingsunterkunft in Brand. Vor dem nächtlichen Angriff sei es zu Rangeleien zwischen Syrern und Anrainern gekommen, berichteten türkische Medien am Donnerstag. Die Bereitschaftspolizei rückte mit einem Wasserwerfern an und nahm mehrere Menschen fest. Es habe zahlreiche Verletzte gegeben.

In der Türkei halten sich inzwischen nach Angaben der Regierung etwa eine Millionen Flüchtlinge aus Syrien auf. Sie sind in Lagern untergebracht oder suchen in den Städten nach Unterkünften. (APA, 8.5.2014)