Google sah sich durch die Satireaktion zu einer Klarstellung per Twitter genötigt.

Foto: derStandard.at/Bürger

Googles deutsche Pressestelle fühlte sich Mittwochnachmittag bemüßigt, eine Klarstellung über den Twitterkanal zu versenden: "Die Aktion #googlenest auf #rp14 ist eine Satire, die dazugehörige Website ist ein Fake und stammt nicht von uns." Was war geschehen? Auf der großen Bühne der Internetkonferenz Republica in Berlin präsentierten Paul von Ribbeck, ein Google Nest Digital Security Evangelist, und General Manager Gloria Spindle die Produkte des Internetriesen mit dem Leitspruch "Don't be evil". "Your data, our future" hieß der Vortrag.

Trust, Hug, Bee, Bye

Zuvor ging eine Website online, die die neuen Angebote des Internetriesen vorstellte: Google Trust, Hug, Bee und Bye. Eine Versicherung gegen Diebstahl, eine Bienen-Drohne, die Auskunft darüber geben soll, wo sich Familienmitglieder aufhalten, eine Kondolenzseite für jeden dahingeschiedenen Internetnutzer. Oder eine Umarmung, für jene, die gerade eine brauchen. Wie der "Tatort"-Schauspieler Jan-Josef Liefers aus dem Publikum, der mit Google Hugs das Bedürfnis befriedigen konnte.

Medienhack

Doch alles war nur ein Hoax, ein Medienhack der Aktionskünstler vom Peng!Collective, inspiriert von der Eröffnungskeynote der Aktivisten "The Yes Men". Das Saalpublikum sollte beim Theater mitmachen. Das Video der Präsentation, das ins Internet gestellt wurde, kommt ohne Auflösung daher. Eingeweiht war unter anderem auch die Digitale Gesellschaft und der Grünen-Politiker Jan Philipp Albrecht. Der forderte auf Twitter: "Wehrt Euch gegen die Untätigkeit der Regierungen beim #Datenschutz". (sum/sb, derStandard.at, 8.5.2014)