Linz - Vor einer Info-Veranstaltung zum Einstieg von Mitsubishi bei der Linzer Siemens VAI hat die Belegschaft Donnerstagvormittag ihrem Ärger Luft gemacht. "Uns reicht's!!!", war auf Flugblättern zu lesen, vor dem Design Center ausgeteilt wurden. Ein Teil der Beschäftigten - laut Betriebsrat 100 bis 200 Personen - hatte aus Protest an einem Fußmarsch, beginnend bei der Firmenzentrale, teilgenommen.

"Mit uns nicht, da könnt ihr kopfstehen!", stand auf einem Transparent an der Spitze des Zugs. Die Mitarbeiter, unterstützt von der Gewerkschaft und teilweise mit Trillerpfeifen ausgerüstet, gaben sich kämpferisch: Man dulde keine Zerschlagung des VAI-Industrieanlagenbaus, akzeptiere keine weiteren Kündigungen, verurteile den "Gesetzesbruch bei der Informationspflicht gegenüber der Belegschaftsvertretung" und fordere eine Standortsicherung in Linz mit den derzeitigen Beschäftigten. Vor dem Gebäude war ein Grabkranz "In letzter Erinnerung einer österreichischen Lösung" aufgestellt.

"Da fehlen einem die Worte", kritisierte der Vorsitzende des Angestelltenbetriebsrats, Gerhard Bayer, erneut die "Schweigepolitik", wie er sie nannte, der deutschen Siemens-Konzernleitung. Er gehe davon aus, dass in der nicht öffentlichen Veranstaltung ein Konzept vorgestellt wird, ins Detail werde die Führung dabei aber sicher nicht gehen. Die Arbeitnehmervertreter hätten jedenfalls "sehr, sehr viele Fragen". (APA, 8.5.2014)