Jerusalem/Ramallah - Trotz des Scheiterns der Nahost-Friedensgespräche beharren die USA auf einem eigenen Staat für die Palästinenser. Das bekräftigte US-Sicherheitsberaterin Susan Rice bei einem Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu am Mittwoch in Jerusalem.

"Die Vereinigten Staaten sind weiter davon überzeugt, dass ein dauerhafter Friede nur durch Verhandlungen erreicht werden kann, die zu zwei lebensfähigen, unabhängigen und friedlich nebeneinander lebenden Staaten führen", sagte Rice. Große Teile von Netanyahus Koalitionsregierung lehnen einen Palästinenserstaat jedoch ab und wollen von der Zwei-Staaten-Lösung nichts wissen.

Belastete Beziehungen

Zugleich habe Rice bekräftigt, dass die USA eine atomare Bewaffnung des Iran nicht zulassen würden, teilte das Weiße Haus mit. Diplomatie sei dabei der beste Weg, um die Besorgnisse der Weltgemeinschaft auszuräumen.

Die Beziehungen zwischen den USA und Israel sind derzeit belastet. Ungenannte US-Vertreter hatten Israel einem israelischen Zeitungsbericht zufolge die Hauptschuld am Scheitern der von US-Außenminister John Kerry vermittelten Nahost-Friedensgespräche gegeben. Sie liefen Ende April ergebnislos aus.

Dann berichtete das Magazin "Newsweek" unter Berufung auf Angaben der US-Spionageabwehr, Israel habe bei der Wirtschaftsspionage in den USA "rote Linien" überschritten. Israels Außenminister Avigdor Lieberman wies den Vorwurf als "bösartig" und falsch zurück. Andere Medien berichtete sogar vom Vorwurf antisemitischer Untertöne gegen den Bericht des Magazins.

Und auch beim Thema Iran misstraut Israel den Bemühungen der Weltgemeinschaft. Israel fürchtet, dass dem Iran ein zu umfangreiches ziviles Atomprogramm zugestanden werden könnte, das Teheran jederzeit kurzfristig zum Bau von Atomwaffen befähigen würde. (APA, 7.5.2014)