Otto, Mitglied des deutschen P.E.N.-Zentrums, lebte zuletzt im Ostseebad Ahrenshoop auf dem Darß. Im Zweiten Weltkrieg war er in sowjetische Gefangenschaft geraten und hatte 1949 die Antifaschistische Zentralschule in Moskau besucht. In seinem "vom sozialistischen Standpunkt aus geschriebenen" Prosadebüt "Die Lüge" verarbeitete er diese Kriegserlebnisse: Die Erzählung über "das Reifen eines jungen deutschen Soldaten" wurde 1956 mit dem Fontane-Preis des damaligen Bezirks Potsdam ausgezeichnet.
Literatur
Schriftsteller Herbert Otto gestorben
Einer der bekanntesten "Aufbauliteraten" der DDR
Ahrenshoop - Der Schriftsteller Herbert Otto, einer der
bekanntesten "Aufbauliteraten" der DDR, ist tot. Der 78-Jährige starb
in der Nacht zum Sonntag in einem Rostocker Krankenhaus, teilte seine
Ehefrau mit und bestätigte entsprechende Berichte der "Märkischen
Allgemeinen" und des "Neuen Deutschland" (Montag-Ausgabe). Der 1925
in Breslau geborene Autor wurde in der DDR mit Romanen wie "Die Lüge"
(1956), "Griechische Hochzeit" (1964) und "Die Sache mit Maria"
(1976) bekannt. Zuletzt erschien von ihm 1997 "Das Hundeohr" im
Verlag Faber und Faber (Leipzig).
Populär wurde der DDR-Nationalpreisträger von 1978 aber vor allem
mit Gegenwartsstoffen. So wurden die märkische Geschichte "Zeit der
Störche" (1966) und der Roman "Der Traum vom Elch" (1983) verfilmt. (APA/dpa)