Ramallah - Die palästinensischen Behörden werden nach den Worten von Ministerpräsident Mahmud Abbas gegen die militanten Gruppen erst vorgehen können, wenn Israel die militärischen Aktionen gegen Palästinenser stoppt. "Die palästinensische Führung bekräftigt, dass sie bereit ist, für Recht und Ordnung zu sorgen ... und alle zu bestrafen, die dagegen verstoßen", sagte Kabinettminister Yasser Abed Rabbo am Freitag in Ramallah. Dies könne aber nicht erreicht werden, wenn Israel den Krieg gegen die palästinensischen Behörden und die palästinensischen Sicherheitskräfte fortsetze, fügte er hinzu.

Aktivere Rolle der USA gewünscht

Die palästinensische Führung habe die USA gebeten, auf Israel Druck auszuüben, womit Israel die Angriffe auf Palästinenser beende und dadurch die Wiederaufnahme der Waffenruhe ermögliche. Die USA müssten jetzt eine aktive Rolle spielen, um einen Rückkehr zum Friedensplan möglich zu machen, sagte Rabbo weiter. Der Plan sieht eine Lösung des Nahost-Konflikts und die Gründung eines Palästinenser-Staates bis 2005 vor.

Racheschwüre im Gaza-Streifen

Israel hatte am Freitag bei einem Angriff in Nablus drei radikale Palästinenser getötet und damit den Kreislauf aus Gewalt und Gegengewalt fortgesetzt, an dem derzeit auch die jüngsten internationalen Vermittlungsbemühungen zu scheitern drohen.

Im Gaza-Streifen forderten Zehntausende von Palästinensern Rache für den Tod eines Hamas-Anführers, den Israel am Vortag aus Vergeltung für einen der schwersten Selbstmordanschläge seit Jahren getötet hatte. Israel kündigte weitere "harte Gegenschläge" gegen radikale Palästinenser-Gruppen an. Nach Israels gezielter Tötung des Hamas-Anführers hatten radikale Palästinenser-Organisationen die von ihnen erklärte Waffenruhe aufgekündigt und weitere Anschläge angekündigt. (APA/Reuters)