Wien - Als "absolut entbehrlich" hat
SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Doris Bures am Samstag jüngste Aussagen
von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) zurückgewiesen, wonach
die Jungen weniger auf Parties gehen, sondern mehr Kinder bekommen
sollten. "Einer Wertediskussion in Zusammenhang mit der
Pensionsproblematik steht an und für sich ja nichts im Weg, aber wenn
eine solche Diskussion zu einem reaktionären Gesellschaftsbild, zu
einer 'Zurück-an-den-Herd-Aufforderung' führt, muss Einhalt geboten
werden", so Bures in einer Aussendung.
Die junge Generation hätte sich eine Lobby verdient, werde aber -
wie die Ministerin beweise - von dieser Regierung im Stich gelassen,
so Bures. Die Jungen hätten sich faire Chancen verdient und dazu
gehöre neben einer fundierten Ausbildung und guten
Berufsmöglichkeiten auch die Aussicht auf einen gesicherten
Lebensabend.
Grüne Glawischnig: Gehrer hat "keinen blassen Schimmer" von der Jugend
"Nicht einmal einen blassen Schimmer" von der
Lebenswelt und Lebensrealität junger Menschen hat Bildungsministerin
Elisabeth Gehrer (V) in den Augen der stellvertretenden Grünen
Bundessprecherin Eva Glawischnig. Vor allem für Frauen sei es noch
immer sehr schwierig, Beruf und Familie zu vereinbaren. Auch gebe es
viele atypische Beschäftigungsverhältnisse, die Abschaffung der
Frühpensionen verschärfe den Druck auf junge Arbeitnehmer.
Glawischnig ist über Gehrers "Ratschläge" - die Jungen sollten
weniger auf Parties gehen, sondern mehr Kinder bekommen - daher
"erschüttert", wie sie in einer Aussendung am Samstag meinte. (APA)