Gorbach und Gehrer hatte am Donnerstag in Alpbach angekündigt, "in den nächsten Wochen" einen gemeinsamen Vorschlag zur "Neuordnung der riesig zersplitterten Förderlandschaft" vorlegen zu wollen.
Wirtschaft
Forschungsfonds gegen "überhastete Reform"
Präsidenten von FWF und FFF üben Kritik an Vorstoß der Regierung und wollen Ergebnisse der Evaluierung abwarten
Alpbach - Kritik an den Plänen von Infrastrukturminister
Hubert Gorbach (F) und Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V), die
Neuordnung der Forschungsförderungslandschaft bereits in den nächsten
Wochen - und damit vor Abschluss der derzeit laufenden
internationalen Evaluierung der beiden Forschungs-Fonds FWF und FFF -
zu realisieren, übten am Freitag die beiden Fonds-Präsidenten Günther
Krippner (FFF) und Georg Wick (FWF). Es sei nicht nachvollziehbar,
warum die Minister "mit einer überhasteten Reform die von Gorbach
selbst beauftragte, rund 400.000 Euro teure Evaluierung unterlaufen
wollen", heißt es in einer am Freitagnachmittag am Rande der
Alpbacher Technologiegespräche veröffentlichten gemeinsamen
Stellungnahme der Fonds-Präsidenten.
Wick und Krippner begrüßen dieses Angebot zum Dialog, das
gegenüber allen bisherigen Reformvorstößen aus den
technologieverantwortlichen Ministerien, die stets ohne Einbeziehung
der Betroffenen unternommen wurden, eine wesentliche Verbesserung
darstelle. Voraussetzung für den Dialog sei, dass die Gespräche "zu
einem Zeitpunkt erfolgen, zu dem die Reformrichtung noch nicht durch
ministerielle Entscheidungen präjudiziert ist". Der Dialog könne auch
nur auf Basis der Erkenntnisse internationaler Experten geführt
werden, die derzeit die beiden Fonds evaluieren. Diese umfassende
Analyse der Fondstätigkeit sollte ja gerade objektive Ansatzpunkte
für eine Neuausrichtung aufzeigen, meinen die Fonds-Chefs. (APA)