Moskau - Mit einem neuen Gesetz hat die russische Führung das Fluchen in einer größeren Öffentlichkeit weitgehend verboten. Es verbietet anstößige Sprache sowohl in Massenmedien und Internetforen als auch in Filmen und auf Theaterbühnen. In Kraft treten soll das neue Gesetz am 1. Juli. Wer dagegen verstößt, muss mit Geldstrafen von bis zu 50.000 Rubel (1015 Euro) rechnen.

Die für die Medienaufsicht zuständige Behörde teilte am Dienstag mit, ein am Vortag von Staatschef Wladimir Putin unterzeichnetes entsprechendes Gesetz werde "prioritär" umgesetzt.

Betroffene Medienschaffende und Künstler kritisierten den Schritt scharf. "Das Leben in Russland wird immer heuchlerischer, unaufrichtiger und prüder", schrieb etwa der bekannte Theaterregisseur Kirill Serebrennikow im Onlinenetzwerk Facebook.

Sein Kollege Michail Ugarow sagte der Zeitung "Moskowski Komsomolez": "Das Gesetz ist scheinheilig. Diejenigen, die es beschlossen haben, reden selbst nicht anders." Andere Kritiker bescheinigten dem Kreml panische Angst vor liberalen Geistern. (APA, 7.5.2014)