Wien - Ein 28 Jahre alter Angestellter ist in der Nacht auf den 24. April am Bahnhof Wien-Hütteldorf beim Anbringen von Graffiti ertappt worden. Mitarbeiter der Wiener Linien hielten den Mann bis zum Eintreffen der Polizei fest, ein zweiter flüchtete. Der 28-Jährige wurde vom Wachzimmer schließlich mit einer schweren Kopfwunde in ein Spital gebracht. Die Polizei ermittelt nun, wie es zu der Verletzung kam.

Der Verletzte, der sich laut Polizei am Dienstag immer noch in Lebensgefahr befand, habe bei seiner Einvernahme angegeben, er sei durch einen Stein verletzt worden, sagte Polizeisprecher Thomas Keiblinger. Die Wiener-Linien-Mitarbeiter betonen, der Mann habe versucht davonzulaufen, sei zweimal gestürzt und habe sich dabei verletzt. Einen Steinwurf bestreiten sie. Der Mann wies auch Verletzungen an Knien und Händen auf. Die Wunde am Kopf könnte zu einem Sturz auf eine der Schrauben passen, mit denen die Schienen fixiert sind, hieß es im vorläufigen Polizeibericht. Der Sprecher der Wiener Linien, Answer Lang, hielt fest, dass laut Aussagen der behandelnden Ärzte der Abdruck einer solchen Schraube klar erkennbar gewesen sei.

Schädelbasisbruch festgestellt

Die Wunde am Kopf sah offenbar an Ort und Stelle und im Dunkeln - die Festnahme erfolgte gegen 2 Uhr - nicht so dramatisch aus: Der Mann hatte laut Polizei selbst abgelehnt, dass die Rettung gerufen werde, sich kooperativ gezeigt und zunächst verständliche Angaben gemacht. Erst während der Einvernahme auf der Polizeiinspektion habe sich sein Zustand so offensichtlich verschlechtert, dass ein Transport ins Wilhelminenspital veranlasst wurde. Dort wurde ein Schädelbasisbruch festgestellt, die stationäre Aufnahme erfolgte kurz vor 5 Uhr. Später wurde der Patient auf eine Spezialstation in der Rudolfstiftung verlegt. Er wurde operiert und befindet sich seither im künstlichen Tiefschlaf und in Lebensgefahr, sagte Keiblinger.

Der durch die Graffiti-Schmierereien verursachte Schaden liegt laut Polizei bei rund 10.000 Euro. Der zweite Täter sei über die Kabeltrasse geflohen und entkommen. (APA, 6.5.2014)