Still aus vom Gröllers "Kirschenzeit".

Foto: Friedl vom Gröller

Den Unterschied zwischen ihren Fotos und Filmen hat Friedl vom Gröller selbst pointiert beschrieben: Während es beim bewegten Bild darum gehe, ein Gefühl auf Gesichtern entstehen zu lassen, könnte dieses durch die Fotografie nur festgehalten werden.

In Kooperation mit Sixpack wird die heimische Künstlerin im Filmmuseum nun bis Donnerstag mit einer Personale gewürdigt. Zu sehen sind zwischen 1968 und 2013 entstandene, meist nur wenige Minuten lange Arbeiten (die Dauer einer 16-mm-Filmrolle). Das erwähnte Gefühl wird bei Friedl vom Gröller zur Ausdruckskunst - die Porträtierten befinden sich im Dialog mit der Kamera, Blicke werden (bisweilen) erwidert. Oft bilden die Filme auch Situationen ab, halten rau-poetisch fröhliches Miteinander fest. Ihr Reiz ist, dass sie zugleich performativ wie zufällig erscheinen.

Mittwochabend finden sich im Rahmen ihres Buchprojekts Analog Film Manifestos noch andere Filmemacher (u. a. Peter Kubelka, Ulrich Seidl, Josef Dabernig) zum analogen Get-together ein. (kam, DER STANDARD, 7.5.2014)