Seoul - Die verunglückte südkoreanische Fähre "Sewol" hatte am Unglückstag vor drei Wochen dreimal mehr Fracht geladen als durch die angegebene maximale Ladekapazität für das Schiff empfohlen war. Das berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap am Dienstag unter Berufung auf das Ermittlerteam aus Staatsanwaltschaft und Polizei. Die "Sewol" war demnach in der Vergangenheit regelmäßig überladen.

Der jetzige Reeder der "Sewol" habe bei mehr als der Hälfte der 241 Fahrten des Schiffs zu viel Ladung aufgenommen, um mehr Profit herauszuschlagen, hieß es in dem Bericht. Die Ermittler vermuteten bereits, dass eine Überladung des Schiffs sowie frühere Umbauten an der 20 Jahre alten Auto- und Personenfähre den Untergang mit verursacht haben könnten.

Taucher gestorben

Untersucht wird auch, ob die Ladung richtig gesichert war. Der jetzige südkoreanische Reeder Chonghaejin Marine hatte die Fähre nach der Übernahme im vergangenen Jahr umbauen lassen, um mehr Passagiere befördern zu können.

Bei der Suche nach weiteren Leichenist am Dienstag ein Taucher gestorben. Der 53-Jährige sei zum ersten Mal an der Unglücksstelle im Einsatz gewesen und habe in 25 Metern Tiefe plötzlich Atemprobleme bekommen, so ein Sprecher der Küstenwache . Der Taucher sei bewusstlos geworden und nach der Bergung im Krankenhaus für tot erklärt worden.

Die "Sewol" war Mitte April mit 476 Menschen an Bord gesunken. Nach bisherigem Stand starben 263 Menschen, weitere 39 werden aber noch vermisst. (APA, 6.5.2014)