Oslo soll auch eine Art soziales Netzwerk für firmeninterne Infos sein

Foto: Microsoft/Pressefoto

Der virtuelle Assistent stellt Informationen zu anderen Mitarbeitern zur Verfügung

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Ipad und iPhone haben Microsoft Oslo das Scheinwerferlicht gestohlen: Als Microsoft bei der Präsentation der Office 365-Neuerungen Produkte für Apples Mobilgeräte verkündete, ging die Vorstellung des virtuellen Büroassistenten "Oslo" in der Aufregung unter. Dabei könnte sich Oslo als integraler Bestandteil des neuen Microsoft-Konzepts erweisen – und potenziell die Arbeitswelt von Millionen Büroarbeitern erleichtern.

Big Data

Oslo soll nämlich Informationen bereitstellen, "bevor man selbst auf die Idee kommt, nach ihnen zu suchen", verspricht Microsoft. Im Prinzip funktioniert das, indem der virtuelle Assistent alle möglichen Daten des Arbeitenden durchwühlt: Etwa Emails, den Kalender oder den Browser-Verlauf. Anschließend kompiliert Oslo dazu passende Informationen in einer Pinterest-ähnelnden Oberfläche.

Findet Ansprechpartner

Steht etwa ein Meeting an, kann Oslo dem Nutzer Infos über Teilnehmer oder neue Fachartikel zum Thema der Besprechung bereitstellen. Microsofts Büroassistent soll auch firmeninterne Infos bearbeiten und beispielsweise eine Übersicht erstellen, wer gerade an einem ähnlichen Thema arbeitet oder der ideale Ansprechpartner für eine Fachfrage ist.

Office Graph

Das alles funktioniert dank des "Office Graph", eines seit Jahren in Entwicklung befindlichen Datenbank-Systems. Es entstand, nachdem Microsoft das norwegische Unternehmen "Fast Search & Transfer" erworben hatte, dessen Firmensitz in Oslo jetzt als Namensgeber fungiert. Ob der Assistent wirklich als "Oslo" erscheinen wird, ist noch unklar, es handelt sich vorläufig um einen Arbeitstitel.

Konkurrent für Google Now

Oslo erinnere stark an Google Now, so das Technology Review. Tatsächlich verarbeiten beide Programme im Hintergrund laufend Daten, um Nutzern im Voraus Informationen bereitzustellen. Microsofts Ass im Ärmel könnte hier die Dominanz in der Arbeitswelt dank Windows, Outlook und Office darstellen.

Teil von Office 365

Der virtuelle Assistant soll ab Herbst fixer Bestandteil von Office 365 werden, bestehenden Kunden also kostenfrei bereitstehen. Oslo kann durchaus als Lackmustest für die Strategie des neuen Microsoft-Chefs Satya Nadella betrachtet werden, so das Technology Review: Mobil und Cloud seien zwei integrale Bestandteile des Oslo-Konzepts, das zusätzlich auf Geschäftskunden fokussiere. Innerhalb Microsofts sei man von einer Beta-Version jedenfalls schon begeistert, so die Entwickler in einem Blog. (fsc, derStandard.at, 5.5.2014)