Wien war Hans Holleins Heimatstadt, es ist deshalb nicht verwunderlich, dass auch viele seiner wichtigsten Werke in und um Wien zu finden sind.

1990 öffnete das Haas-Haus am Stephansplatz seine Pforten. Die "gebaute Provokation" inmitten des historischen Umfelds sorgte einst für heftige Diskussionen. Inzwischen gilt Holleins Gebäude selbst als postmoderner Klassiker.

Ebenfalls von Hollein gestaltet: der 2006 fertig gestellte Penthouse-Dachaufbau am Nachbargebäude rechts im Bild.

Foto: Michael Hierner / www.hierner.info

Das Flugdach wurde zu Holleins Markenzeichen und durfte auch beim 2003 fertiggestellten Umbau der Albertina nicht fehlen. Dabei stand die Finanzierung des 300 Quadratmeter großen Metallflügels kurze Zeit sogar auf der Kippe. Sie wurde letztendlich aber durch die großzügige Spende zweier Bau- und Immobilienunternehmer ermöglicht.

Foto: Michael Hierner / www.hierner.info

Am Schwedenplatz befindet sich ein weiteres Hollein-Projekt. Der 2000 errichtete Generali Media Tower bildet zusammen mit dem Sofitel Vienna das Tor zur Taborstraße. Das am Stadtpark gelegene Bürogebäude "Die Welle" zählt zu Holleins letzten Werken und wurde 2008 fertiggestellt.

Foto: Michael Hierner / www.hierner.info

Aber auch interessante Frühwerke lassen sich in Wiens Innenstadt finden. Etwa die 1967 eröffnete Boutique Christa Metek in der Tegetthoffstraße. Das Geschäft mit der Aluminiumfassade gilt als zeitloses Werk der Pop-Ära.

Foto: Michael Hierner / www.hierner.info

Auch bei der Gestaltung des Kerzengeschäft Retti setzte Hollein auf Aluminium. Es entstand 1966 und befindet sich am Kohlmarkt.

Mit unterschiedlichen Metalllegierungen experimentierte Hollein bei der Gestaltung des Juweliergeschäfts Schullin I. Um den Effekt zu demonstrieren, baute Hollein die Türe im Maßstab 1:1 aus Papier nach.

Foto: Michael Hierner / www.hierner.info

Dieses 1974 erbaute Geschäftslokal am Graben basiert auf dem ersten Entwurf Holleins. Da dieser aber nur aus einer zweidimensionalen Skizze bestand, musste die dreidimensionale Umsetzung mit Rohren erst gefunden werden.

Foto: Michael Hierner / www.hierner.info

Auch die Volksschule Donaucity wurde von Hollein entworfen. Das 1999 eröffnete Gebäude liegt direkt über der Donauuferautobahn.

Foto: Michael Hierner / www.hierner.info

Eine weitere Schule des Architekten: die Volksschule Köhlergasse im 18. Bezirk. Sie wurde 1990 fertiggestellt und punktet mit Spiel- und Sportflächen am Dach.

Foto: Michael Hierner / www.hierner.info

Ein- und Ausschnitte definieren den Baukörper des Saturn Towers auf der Donaucity. Das Highlight des 2004 errichteten Gebäudes ist die Sky-Lobby mit einem für Hollein typischen Flugdach.

Foto: Michael Hierner / www.hierner.info

Auch in Niederösterreich befinden sich Beispiele für die Architektursprache von Hans Hollein. So bildet etwa das 2002 errichtete Landesmuseum Niederösterreich einen bunten Gegenpol zur kalten Architektur des St. Pöltner Regierungsviertels.

Foto: Michael Hierner / www.hierner.info

Vor allem die pastellfarbene Shed-Halle mit ihrem fast infantilen Zackendach sowie das von gelben "Buntstiften" getragene Dach des Museumseingangs zeigen eine ungewöhnlich kindliche Seite Holleins.

Foto: Michael Hierner / www.hierner.info

Zum Schluss noch eine Anekdote zur Trafik neben dem Haas-Haus: Sie sollte 2010 renoviert werden, und als ersten Schritt riss man Holleins bekanntes Tabakblatt von der Fassade. Das bemerkte auch ein Mitarbeiter des Bundesdenkmalamtes und stellte das Werk per Notfallparagraph unter Schutz. Zu spät, denn schon drei Stunden später war die Bronzeskulptur vernichtet.

Dass nun am gleichen Ort das Tabakblatt wieder hängt, hat einen einfachen Grund: Hollein hatte die Gussform aufgehoben, und so musste die Austria Tabak das Kunstwerk zähneknirschend wieder nachgießen. (Michael Hierner, derStandard.at, 3.5.2014)

Weiterlesen

Nachruf: Architekt Hans Hollein gestorben

Newalds Photoblog: Zum Gedenken an Hans Hollein

Foto: Michael Hierner / www.hierner.info