Experten sind sich einig, dass die Etablierung eines Brustkrebsscreening-Programms per postalischer Einladung eine Anlaufzeit benötigt. Mit der bisher schwachen Beteiligung wurde aber offenbar nicht gerechnet. Bisher gab es nur 32.668 Screeninguntersuchungen in den ersten vier Monaten dieses Jahres.
Großteils Untersuchungen auf Verdacht
Die Zahlen basieren auf den mit den Krankenkassen abgerechneten Mammografie-Untersuchungen der teilnehmenden Radiologen beruhen. Demnach wurden bis einschließlich der 17. Kalenderwoche dieses Jahres von der Sozialversicherung exakt 323.988 Einladungen zur Mammografie versendet. Dem standen in den ersten 17 Wochen aber nur die zitierten 32.668 Screeninguntersuchungen (Brustkrebsvorsorge) gegenüber, was einer kumulierten Teilnahmerate von bisher 10,1 Prozent entspricht.
In der Kalenderwoche fünf waren es in Österreich beispielsweise 889 Screeninguntersuchungen, in der Kalenderwoche neun dann 2.070, in der Kalenderwoche 14 schließlich 4.106 und in der Kalenderwoche 17 dann 3.893. Insgesamt gab es in Österreich bis einschließlich der Kalenderwoche 17 des Jahres 2014 laut den Daten der Radiologen 166.013 Mammografie-Untersuchungen. 133.345 entfielen davon auf kurative Mammografien (Zuweisung wegen Verdachts).
Die Relation zwischen diesen kurativen und den Screening-Mammografien hat sich in den rund vier Monaten des Bestehens des Programms von zunächst hundert Prozent kurativer Untersuchungen auf Anteile von etwa 80 zu 20 Prozent verschoben. Diese Entwicklung dürfte sich bei besserer Annahme des Brustkrebsfrüherkennungsprogramms wohl noch weiter zugunsten der Screening-Tests verschieben. (APA, derStandard.at, 2.5.2014)