Wien - Persönlichkeiten aus den unterschiedlichsten Bereichen erzählten bei der vierten Ausgabe der Bühnenzeitung Mittwochabend im Wiener Odeon Theater wieder originelle, berührende und erheiternde Geschichten. STANDARD, Engagement Lab und Super-Fi veranstalten gemeinsam die Bühnenzeitung.

Gerald Travnicek

Der DJ, Redakteur und Radiomoderator bei 98,3 hat in seinen 20 "Dienstjahren" schon so manches Interview mit Musikern geführt und fand heraus: Über Musik spricht man nicht, man plaudert darüber. Seine Art, Interviews zu führen, sorgte immerhin dafür, dass Justin Timberlake zu ihm meinte: "This was the most refreshing interview in my entire carreer" und er mit Jamie Cullum in einem Beisl ein gediegenes Bier getrunken hat.

Foto: Regine Hendrich

Katharina Seiser

Tiere werden beschämend schlecht behandelt, dafür, dass wir sie anschließend essen, stellt die Kulinarik-Journalistin fest. Sie ernährte sich drei Wochen lang vegan und war von den zahlreichen Kochbüchern zum Thema frustriert. Deshalb rief sie den Tierfreitag ins Leben, wo sie Beiträge über tierfreie Ernährung sammelt. Die Resonanz war schier umwerfend.

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Daniel und Michael Landau

Die Brüder Daniel (AHS-Lehrer und Bildungsaktivist) und Michael Landau (Präsident der Caritas Österreich) haben genug von einem "Surrogat der Bildungsdebatte". Chancengerechtigkeit und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen sollten in Österreich zentral sein. Deshalb führen sie mit erschreckenden Zahlen vor Augen, wie viele hierzulande von Armut gefährdet oder direkt betroffen sind und meinen, dass Bildung"nerven muss". Fest steht für sie: "Jedes Kind hat Talente" und "Schulen müssen kindertauglich gemacht werden".

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Tabby

"Give you something new to enjoy. The goal is to add something and not to destroy something. You should enjoy it." Wie er sich möglichst unbemerkt durch die Stadt bewegt? Zum Beispiel auch mal in einem Feenkostüm, denn wer will schon mit dem schrägen Typ im Feenkostüm reden? Tabby: "Creating the stencils is one of the most interesting things".

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Aida Loos

Aida Loos hatte wahnsinnig viel Glück im Leben, meint sie. Außer beim Schwarzfahren: Sie fuhr genau zwei Mal im Leben schwarz und wurde beide Male erwischt. Anekdoten wie diese kann sie so erzählen, dass sie damit als Kabarettistin ihren Lebensunterhalt verdient und mittlerweile Hallen füllt.

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Christian Schiester

Als Schiester mit 22 Jahren von einem Arzt hörte "Junge, wenn du so weitermachst, wirst du keine 30", begann er sich Gedanken über seine bis dato nicht gut gepflegte Gesundheit zu machen. Mit über 100 Kilo ging er vor die Haustür und startete 1989 sein Sportprogramm mit vier Minuten gehen. Heute ist er Inhaber von 26 Landesmeistertiteln in Halbmarathon, Marathon, Berglauf und Crosslauf und siegte letztes Jahr beim Himalaya-Run.

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Susanne Seeger

Wenn der Bauer versehentlich die Wiese von Susanne Seeger mäht, ist das eigentlich eine kleine Krise. Die zertifizierte Kräuterpädagogin sammelt nämlich wilde und kultivierte Kräuter und lieferte sie dann zum Beispiel an das "Le Ciel" im Grand Hotel Wien. Ihre "Schätze" transportiert sie möglichst schonend zum Empfänger, bevor sie dann zu ihrem "Zweitjob" als Lehrerin am Gymnasium Rahlgasse aufbricht.

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Michael Eibensteiner

Wenn man in Österreich als Kabarettist nicht bekannt ist, ist man automatisch Newcomer. Michael Eibensteiner ist nun schon zehn Jahre lang Newcomer, meint er, und kann zum Beispiel über seine Erkrankung an Hodenkrebs sprechen, ohne den Humor zu verlieren. Gleichzeitig macht er Menschen Mut, offen über Erkrankungen zu reden.

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Verena Hochleitner

Die Illustratorin und Autorin Verena Hochleitner wurde für ihre Kinderbücher mehrfach ausgezeichnet. Binnen weniger Minuten zeichnete sie bei der vierten Ausgabe der Bühnenzeitung eine Geschichte, die aus Wortspenden aus dem Publikum entstand.

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Topsy Küppers

"Berlin ist schneidig, Wien ist geschmeidig", findet die Schauspielerin Topsy Küppers, die bei der Bühnenzeitung Anekdoten aus ihrem Leben zum Besten gab. Sie erzählte von Zeiten, in denen sogenannte "Zeitungsausschnittbüros" ihre Geld damit verdienten, Künstlern Zeitungsausschnitte zuzuschicken, in denen ihr Name vorkam. Von ihren Auftritten in Israel, wo Bruno Kreisky im Publikum saß. Und von manchem Missgeschick auf der Bühne, bei dem offene Hosentürln eine Rolle spielten.

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Barbara A. Lehner

Wenn auf der Startseite von derStandard.at ein pinkes Kästchen, das "derStandard.at berichtet live" verkündet, bekommt Barbara A. Lehner feuchte Hände, weil sie sich schon darauf freut, im Liveticker mitposten zu können. Über ihre gelungenen und misslungenen Versuche, dort möglichst witzig zu sein und mit anderen in die Tastaturen zu hauen, erzählte sie am Mittwoch dem Publikum.

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Sain Mus

Zwei Wiener, die virtuos mit Gitarre und Cello umgehen, sorgten für die musikalische Umrahmung der Bühnenzeitung. Sain Mus haben 2011 beim podium.wien in der Sparte Jazz den ersten Platz gewonnen. (red, derStandard.at, 1.5.2014)

Video: Eindrücke aus der vierten Runde der Pop-Up-Zeitung

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