Beispielloses Mineral entdeckt

Bergarbeiter haben in Australien ein bisher unbekanntes Mineral mit eigentümlicher chemischer Zusammensetzung und seltsamer Kristallstruktur entdeckt. Das Mineral, dem Forscher den Namen Putnisit gegeben haben, hat eine blass-violette Farbe und besteht aus den Elementen Kohlenstoff, Sauerstoff, Wasserstoff, Strontium, Kalzium, Chrom und Schwefel und zwar in einer ungewöhnlichen Kombination. Wie der Mineraloge Peter Elliott von der University of Adelaide im "Mineralogical Magazine" berichtet, sei das Mineral in seiner Art beispiellos: Es hat eine ringförmige Oktaeder-Struktur aus der Verbindung Cr(OH)4O2, in dessen Zentrum ein Strontium-Ion sitzt. Außen reihen sich Dreiecke aus CO3-Gruppen aneinander. Verknüpft sind die einzelnen Ringe durch die Verbindung Ca(H2O)4O4. Die winzigen Putnisit-Kristalle wurden in Quarzgestein auf einer Halbinsel im Lake Cowan im Westen Australiens gefunden. Ob sie auch einen praktischen Nutzen haben, muss sich erst weisen.

Foto: Peter Elliott

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Dem Geheimnis der Spanischen Grippe auf der Spur

Die Zahlen sind nach wie vor umstritten, doch immerhin existiert eine vage Vorstellung davon, wieviele Menschen zwischen 1918 und 1920 an der Spanischen Grippe starben: 25 Millionen bis 100 Millionen dürften es vermutlich gewesen sein - also bis zu fünf Prozent der damaligen Weltbevölkerung. Mysteriöserweise erlagen ihr im Unterschied zu herkömmlichen Influenza-Epidemien hauptsächlich die 20- bis 40-Jährigen, während heute vor allem Kleinkinder und ältere Menschen an der Grippe sterben. Woran das liegt, haben nun Wissenschafter von der University of Arizona in Tucson (USA) herausgefunden. Es zeigte sich, dass der Erreger der Spanischen Grippe aus einer Kombination eines Vogelgrippe-Virus' mit den Menschen befallende Grippe-Erreger hervor ging. Mit dem saisonalen Virus waren die damals unter 20-Jährigen und über 40-Jährigen bereits mindestens einmal in Kontakt gewesen, während die Altersgruppe dazwischen es offenbar mit anderen saisonalen Grippevirenstämmen zu tun bekommen hatte. Somit entwickelten die Jungen und älteren Resistenzen, die ihnen bei der Abwehr der Spanischen Grippe halfen.

Foto: AP Photo/National Museum of Health

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Rippenqualle in Rippenqualle

Was hier - zugegeben nicht ganz leicht erkennbar - zu sehen ist, lässt sich am ehesten mit "Verwandte treffen sich zum Essen" beschreiben: Eine Rippenqualle der Gattung Beroe hat sich einen etwas kleineren Vertreter der Rippenquallen-Gattung Bolinopsis einverleibt. Der eigenständige Tierstamm der Rippenquallen ist nicht direkt mit den herkömmlichen Quallen verwandt und teilweise erst wenig erforscht. Die US-Neurobiologin Leonid Moroz von der University of Florida hat sich daher mit ihrem schwimmenden Forschungslabor auf eine Expedition begeben, um dem Genom einiger Arten dieser ungewöhnlichen Tiergruppe auf den Grund zu gehen. Insbesondere die außergewöhnlichen Selbstheilungsfähigkeit der Rippenquallen haben es den Wissenschaftern angetan.

Foto: AP Photo/Leonid Moroz

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Sternenkugel

Messier 5 im Sternbild Schlange zählt zu den größten und mit 13 Milliarden Jahren ältesten bekannten Kugelsternhaufen der Milchstraße. Der 25.000 Lichtjahre entfernte Cluster ist bei Amateur-Sternguckern beliebt, weil er unter optimalen Bedingungen sogar mit freiem Auge als schwach leuchtendes sternähnliches Objekt erkennbar ist; ein Teleskop lässt an dessen Rand bereits einzelne Sterne erkennen. Die obere "Hubble"-Aufnahme, die die NASA am 26. April veröffentlicht hat, offenbart aber erst die wahre Pracht von Messier 5: Das Bild zeigt einen etwa 20 Lichtjahre großen Ausschnitt der 165 Lichtjahre großen Kugel aus über hundertausend Einzelsternen.

Foto: APA/EPA/NASA/HUBBLE SPACE TELESCOPE/ESA

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Tsunamis in Alpenseen

Tsunamis sind nicht allein eine Gefahr für Küstenstädte - auch alpine Binnenseen bzw. die Bewohner an ihren Ufern können von dem Naturereignis bedroht werden, wenn auch in wesentlich geringerer Häufigkeit. Schweizer Geowissenschafter stellten dieser Tage auf der Generalversammlung der European Geosciences Union (EGU) eine Studie vor, in der sie die Frequenz und die Ursachen von großen Tsunamis in Alpenseen am Beispiel des Vierwaldstättersees (im Bild) analysierten. Die Forscher konnten für die Region sechs große Tsunamiereignisse in den vergangenen 15.000 Jahren feststellen; das letzte fand im Jahr 1601 statt.

Damals sollen sich "Berge aus Wasser" in der Mitte des Sees erhoben und bis zu einen Kilometer in die Täler ergossen haben. Ursache für die Riesenwellen war ein Erdbeben der Stärke 5,9, das zu Sedimentrutschungen unter der Wasseroberfläche führte, die wiederum das Wasser des Sees in erhebliche Unruhe versetzt haben. Die gesammelten Daten ermöglichen es nun den Forschern der Universität Bern abzuschätzen, welche Stärke ein Beben haben muss, um Unterwasser-Schlammlawinen auszulösen, die zu gefährlichen Tsunamis führen können.

Foto: AP Photo/Keystone/Alessandro Della Bella

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Walprobleme

Dass diese Frau sich in Lebensgefahr begibt, dürfte ihr offenbar nicht ganz klar sein; auch scheint sie nicht allzu geruchsempfindlich zu sein. Der riesige Blauwal-Kadaver neben ihr stellt das kleine kanadische Fischerdorf, in dem er angeschwemmt wurde, jedenfalls vor einige Probleme: Der Meeressäuger bläht sich durch das bei der Verwesung entstehende Methangas immer weiter auf und droht zu explodieren, befürchtet die Gemeindeaufsicht des Dörfchens Trout River in Neufundland. Der 25 Meter lange und dutzende Tonnen schwere Blauwal war am letzten Freitag direkt unterhalb von Trout River angespült worden. Die 600-Einwohner-Gemeinde hat nicht die Mittel, um für eine sichere Entsorgung des toten Wals zu sorgen. Die Bundes- und Provinzbehörden lehnten jedoch ein Eingreifen ab und erklärten, der verwesende Meeressäuger solle sich selbst überlassen werden.

Foto: AP Photo/NTV News via The Canadian Press, Don Bradshaw

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Comeback der Kleinen Eichenglucke

Forscher der Tiroler Landesmuseen haben in Ötz (Bezirk Imst) zwei Exemplare einer Schmetterlingsart wiederentdeckt, die seit dem Jahr 1862 in Nordtirol nicht mehr gesehen worden war. Die Kleine Eichenglucke (Phyllodesma termulifolia) galt in diesen Gefilden eigentlich als ausgestorben. Dass dem nun offenbar nicht so ist, könnte dem Klimawandel geschuldet sein. Bedingt durch die großen Laubholzwälder und das mildere Klima ist der Nachtfalter mit einer Flügelspannweite von 27 bis 35 Millimeter in Südösterreich eine lokal noch häufigere Art. In den Gebieten nördlich der Alpen sei der Falter hingegen weitgehend verschwunden. Letzte Funde in Vorarlberg würden aus dem Jahr 1940, in der Nordschweiz aus dem 1968 datieren, meinen die Tiroler Experten.

Foto: APA/TLM/BUCHNER

Frühmittelalterlicher Main-Donau-Kanal möglicherweise länger als gedacht

Der frühmittelalterliche Vorläufer des Main-Donau-Kanals ist möglicherweise doppelt so lang gewesen wie bisher angenommen. Eine Sonderausstellung in Mainz zum 793 ausgehobenen Karlsgraben (Fossa Carolina) zeigt, dass der auf Initiative von Karl dem Großen gebaute Kanal, der im mittelfränkischen Treuchtlingen in Bayern die Flusssysteme von Rhein, Main und Donau miteinander verband, möglicherweise sechs, anstatt wie bislang gedacht drei Kilometer lang war. Am Flüsschen Schwäbische Rezat seien "Kanalverfüllungen" entdeckt worden, berichten die Experten. Noch sei aber nicht klar, wie alt diese sind. Der Kanal hatte nach Angaben des Jenaer Archäologen Lukas Werther eine schiffbare Breite von fünf bis sechs Metern und eine Tiefe von vermutlich 60 bis 70 Zentimetern, was für die karolingischen Schiffe reichte. Heute sind von der Fossa Carolina noch eine etwa 500 Meter lange Wasserfläche und angrenzende Erdwälle (im Bild) erhalten. Die Sonderausstellung "Großbaustelle 793" ist bis 10. August auf 300 Quadratmetern im Mainzer Museum für Antike Schifffahrt zu sehen.

Foto: Janericloebe/Wikimedia

Mythos "Black Knight"

Seit Jahren schon geistert diese zugegeben recht spektakuläre Aufnahme durch diverse Verschwörungs-Seiten, erst kürzlich tauchte sie erneut an mehreren virtuellen Orten wieder aus der Versenkung auf. Das Bild ist Teil einer Serie von sechs Fotos, die Astronauten des Space Shuttles "Endeavour" im Rahmen der Mission STS088 am 11. Dezember 1998 kurz hintereinander geschossen haben. Aluhut-Träger und UFOlogen sehen darin den Beweis für die Existenz eines legendären orbitalen Objekts mit der Bezeichnung "Black Knight"-Satellit. Die verworrene Geschichte rund um das angeblich außerirdische Artefakt beginnt bereits Ende des 19. Jahrhunderts mit vermeintlich ungewöhnlichen Radiosignalen, die Nikola Tesla aufgefangen haben soll; seit den 1950er Jahren sei das Objekt mehrmals beobachtet worden, heißt es. Mit den STS088-Bildern erhielt der Mythos neue Nahrung. Die Aufnahmen wären der NASA versehentlich "herausgerutscht", behaupten Verschwörungstheoretiker, und kurze Zeit später wieder von den NASA-Servern gelöscht worden.

Fakt ist vielmehr, dass die Bilder seit ihrer Erstveröffentlichung durchgehend in hoher Auflösung offiziell frei verfügbar waren - und dass es sich um alles andere als ein UFO handelt. Die wenig aufregende Wahrheit ist, dass einem Astronauten kurz bevor die Fotos geschossen wurden bei einem Außeneinsatz eine Isolationsfolie entglitten war. Als Weltraummüll trieb sie langsam vom Space Shuttle fort, was die Raumfahrer fotografisch festgehalten haben. Die Folie dürfte vermutlich noch heute ihre Kreise ziehen.

Foto: NASA

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Selbstfahrende Autos wagen sich in den Stadtverkehr

Bisher ließ das Internetunternehmen Google seine experimentellen fahrerlosen Autos nur auf Landstraßen umherkurven. Nun eröffnete Chris Urmson, der Direktor des Projektes "Self-Driving Car", in einem aktuellen Blogeintrag, dass Google den nächsten Schritt wagt: Computergesteuerte Fahrzeuge werden auf belebte Innenstadt-Straßen losgelassen. Um ein Vielfaches komplexere Situationen stellen die Software-Programmierer dabei vor große Herausforderungen. Dennoch haben fahrende Rechner gegenüber Menschen einige Vorteile, so Urmson. Sofern die Sensoren der Fahrzeuge die übrigen Verkehrsteilnehmer, Verkehrszeichen und Straßenmarkierungen richtig wahrnehmen, können sie die Entwicklung der jeweiligen Situationen schneller und verlässlicher vorausberechnen als Menschen dies je möglich ist.

Foto: AP Photo/Google

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Welfenschätze

Seit dem 1. Mai haben Besucher des Schlosses Marienburg südlich von Hannover die Gelegenheit, die Kronjuwelen, Silbermöbel und andere Schätze aus dem Besitz der Welfen zu bestaunen. Die rund 70 Exponate der Ausstellung "Der Weg zur Krone" spiegeln den Aufstieg eines der ältesten Fürstenhäuser Europas wider, einige der Objekte wurden bisher noch nie öffentlich gezeigt. Herzstück der Welfen-Schau ist die hannoversche Königskrone. Sie war nach Angaben des Adelshauses bundesweit seit 1866 nur ein einziges Mal ausgestellt, nämlich 1997 im Deutschen Historischen Museum in Berlin. Die aus 14-karätigem Gold gefertigten Juwelen sind mit Smaragden, Saphiren und orientalischen Granaten verziert.

Foto: APA/EPA/PETER STEFFEN

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Geisterboot aus Übersee

Ende April wurde an der Küste des US-Bundesstaates Washington nahe der Stadt Aberdeen ein arg mitgenommenes Boot angespült. Von Seetang und Entenmuscheln zugewachsen und an der Unterseite mit Seepocken übersät erweckte es den Eindruck, als hätte es eine weite Reise hinter sich. Obwohl das Boot und seine Herkunft noch nicht eindeutig identifiziert werden konnte, gehen die Behörden davon aus, dass der Geister-Kahn bei der Tsunami-Katastrophe im März 2011 in Japan ins offene Meer hinaus getrieben wurde. Weitere Untersuchungen sollen klären, ob das Gefährt womöglich unerwünschte tierische und pflanzliche Einwanderer aus Fernost mitgebracht hat.

Foto: AP Photo/Ocean Shores Police Department

Neuartige Gyroskope für Satellitenwinzlinge

Mikrosatelliten sollten vor allem eines sein: leicht. Dabei zählt meist jedes Gramm. Auf einige Komponeten lässt sich keinesfalls verzichten, somit ist es das Ziel der Techniker, diese Instrumente so kompakt wie möglich zu halten. Zu den wichtigsten Bestandteilen zählen Gyroskope, jene Sensoren also, die die Ausrichtung der Satelliten im Raum bestimmen. Nun haben Forscher des Fraunhofer-Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM in Berlin ein neuartiges Modell vorgestellt, dass diese Anforderungen für Mikrosatelliten (im Bild der nur einen Meter große Satellit TET-1) optimal erfüllt: die  Gyroskope sind sieben Mal leichter und deutlich kleiner als bisherige Systeme.

Für eine Lagebestimmung im Raum sind mindestens drei Gyroskope nötig, eines für jede Raumrichtung. Sie messen die Drehrate des Satelliten und berechnen seine momentane Lage im Orbit. Als Basis dient ihnen das letzte brauchbare Sternenbild. Außerdem müssen Gyroskope einiges aushalten; sie sollten Temperaturen zwischen minus 40 und plus 80 Grad Celsius unbeschadet überstehen und trotz der hohen Strahlung eine Lebensdauer von mehreren Jahren erreichen. Die nun vorgestellten Gyroskope erfüllen all diese Bedingungen und bringen trotzdem bei einer Größe von 10 mal 14 mal 3 Zentimetern nur ein knappes Kilo auf die Waage.

Foto: Astro Feinwerktechnik Adlershof GmbH

Mysteriöse Sandlöcher

Eine mysteröse Erscheinung am Indiana Dunes National Lakeshore am südlichen Ufer des Lake Michigan erinnert frappant an riesige Versionen jener Sandtrichter, mit denen Ameisenlöwen ihre Beute fangen. Im vergangenen Sommer war sogar ein sechsjähriges Kind von einem der plötzlich aufklaffenden Löcher in der großen Wanderdüne Mount Baldy verschlungen worden. Der Bub konnte nach einem dreistündigen Rettungseinsatz lebend geborgen werden, doch die Ursache für die Löcher, die auch später da und dort auftauchten, blieb ein Rätsel. Nun haben sich Wissenschafter des Phänomens angenommen und das Areal mit Bodenradar und anderen Instrumenten unter die Lupe genommen. Es stellte sich heraus, dass sich unter der Wanderdüne zahlreiche rund hundert Jahre alte, menschengemachte Strukturen und Gebäudereste befinden. Das feuchte Wetter des vergangenen Jahres dürfte dazu geführt haben, dass einige dieser Anlagen instabil wurden und in sich zusammen stürzten, was dazu führt, dass an der Oberfläche diese trichterförmigen Löcher entstehen.

Foto: NPS

Ringförmige Sonnenfinsternis vom All aus gefilmt

Am vergangenen Dienstag war am südlichen Ende der Erde die erste Sonnenfinsternis des Jahres zu beobachten. Nachdem der Mond zur Zeit etwas weiter weg als üblich steht, bedeckte er die Sonnenscheibe nicht vollständig; in Australien und der Antarktis war das Spektakel als schmaler Feuerring zu bewundern. Auch vom All aus war die Bedeckung zu sehen: Der ESA-Satellit "Proba-2" konnte Sonnenfinsternis gleich vier Mal filmen, weil er die Erde pro Tag 14 Mal umrundet. Die Zeitraffer-Aufnahmen sind hier zu finden.

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Screenshot: ESA

Steinzeitliche Karibu-Fallen auf dem Grund des Lake Huron

Auf den ersten Blick unscheinbare Steinbrocken auf dem Grund des Lake Huron im Norden der USA verraten Spannendes über die Lebensweise der Menschen vor über 9.000 Jahren: Unterwasserarchäologen von der University of Michigan haben in 37 Metern Tiefe Strukturen entdeckt, die zu einer Zeit, als die Region noch nicht unter Wasser lag, der Jagd nach Karibus gedient haben dürften. Die Felsen waren in einer Art und Weise angeordnet, dass sie die Herden der Paarhufer in eine Sackgasse lotsen müssen, wo sie von den steinzeitlichen Jägern zur leichten Beute wurden. Die V-förmigen Fallen waren in zwei Richtungen angelegt: einerseits nach Nordwesten, sodass sie sich an den Frühjahrswanderungen der Karibus orientierten, und nach Südosten, damit sie an die Herbstwanderungen der Tiere angepasst waren. Aus den Ausmaßen der Steinstrukturen schließen die Forscher, dass die Menschen vor 9.000 Jahren bereits über eine hochorganisierte Jagdtechnik verfügten, bei der mehrere Gruppen miteinander kooperieren mussten.

Foto: University of Michigan

Vesta, Ceres und Deimos auf einen Bild

In der Regel richtet der Mars-Rover "Curiosity" seine Kameras in die Fels- und Sandlandschaften in seiner Umgebung. Ab und zu jedoch blickt der NASA-Roboter auch in den Himmel über dem Roten Planeten. Im aktuellen Fall wollten die NASA-Wissenschafter daheim auf der Erde mit "Curiositys" Hilfe Aufnahmen vom Marsmond Deimos einfangen. Nachdem die Helligkeit bekannt ist, mit der Deimos von der Marsoberfläche aus zu sehen sein müsste, lässt sich auf Grundlage der tatsächlich festgestellten Helligkeit einiges über Dunst und Eiskristalle in der Marsatmosphäre erfahren. Damit sich das auch gleich in anderer Hinsicht auszahlt, haben die Forscher der NASA für die entsprechenden Schnappschüsse auf eine spezielle Gelegenheit gewartet: Am 20. April nämlich erschienen neben dem Marsmond auch noch die beiden großen Asteroiden Ceres und Vesta am Nachthimmel über dem Mars. Damit gelangen "Curiosity" die allerersten Aufnahmen von Asteroiden von der Oberfläche eines fremden Planeten aus.

Foto: NASA/JPL-Caltech/MSSS/Texas A&M

Wiederverwertbare "Falcon 9"-Raketenstufe "landet" sanft im Meer

Am 18. April hat das private Raumfahrtunternehmen SpaceX nach einiger Verzögerung ihre neueste "Falcon 9"-Rakete mit der Transportkapsel "Dragon" an der Spitze erfolgreich in Richtung ISS geschickt. Was weniger bekannt ist: SpaceX hat sein Raketensystem so konzipiert, dass Teile davon wieder verwertet werden können. Konkret heißt dies, dass die unterste Raketenstufe nach dem Abkoppeln selbständig zurück zur Erde fliegt und hier - fast so wie in alten Science-Fiction-Filmen - mit Hilfe ihrer Triebwerke landet. Das wurde nun beim letzten Start im April erstmals mit Erfolg getestet: Die erste Raketenstufe bremste mit ihren Triebwerken den Sturz zur Erde, fuhr automatisch Landebeine aus (im Bild als weiße flügelähnliche Aufsätze erkennbar) und "landete" vorerst noch aus Sicherheitsgründen im offenen Meer östlich von Florida. Das Unternehmen ist überzeugt davon, dass sich mit diesem System erhebliche Kosten einsparten ließen, auch wenn sich das mögliche Nutzlastgewicht wegen des erhöhten Treibstoffverbrauchs um bis 30 Prozent reduzieren würde.

Foto: SpaceX

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Zoowelt

Erstmals seit 13 Jahren und insgesamt zum dritten Mal ist im Tiergarten Schönbrunn die Nachzucht von Geparden gelungen. Wie der Wiener Zoo diese Woche mitteilte, sind am 16. April im Großkatzenhaus nach rund 95 Tagen Tragzeit Geparden-Drillinge zur Welt gekommen. Die Geburt sei ohne Komplikationen verlaufen. die Kleinen, deren Geschlecht noch nicht festgestellt werden konnte, würden sich seither prächtig entwickeln, hieß es. Für die Besucher sind die Großkatzenbabys noch nicht zu sehen. Diese verlassen die Wurfhöhle frühestens im Alter von drei bis vier Wochen. Geparden-Mutter Cimber lebt seit zwei Jahren in Wien, der Vater der Drillinge ist der zweijährige Akin, der im Vorjahr von der Ann van Dyke Gepardenzuchtstation in Pretoria in den Tiergarten Schönbrunn kam. Die Zucht von Geparden ist nicht einfach und gelingt sehr selten. (tberg, derStandard.at, 04.05.2014)

Foto: APA/ANDREAS EDER/TIERGARTEN SCHÖNBRUNN