Jenes Geld, das Softwarehersteller Red Hat in die Entwicklung von zahlreichen Open-Source-Projekten investiert, verdient das Unternehmen vor allem mit einem Produkt: Dem Red Hat Enterprise Linux (RHEL). Nun steht eine neue Generation der Software an, die bereits vorab in Form getestet werden kann.

GNOME3

Der Release Candidate von RHEL 7 bietet dabei bereits einen recht vollständigen Blick auf die zu erwartenden Neuerungen. So kommt als Desktop erstmals GNOME3 zum Einsatz, wobei sich Red Hat aber zu einer entscheidenden Anpassung entschlossen hat: RHEL 7 verwendet den "Classic Mode", der weitgehend dem Aufbau von GNOME2 nachempfunden ist.

Server

Da RHEL vor allem als Server-Betriebssystem zum Einsatz kommt, kommt anderen Neuerungen eine wohl noch wichtigere Rolle zu. So wird erstmals offiziell, das derzeit viel gehypte Docker zur Container-Virtualisierung mitliefern. Bei diesem laufen fix geschnürte Anwendungspakete direkt auf dem Host-Kernel aber sonst vom restlichen System isoliert, wodurch der Overhead herkömmlicher Virtualisierung entfällt. Zudem ist es sehr einfach Modifikationen von solchen Containern mit anderen zu teilen und auf anderen Systemen zu übernehmen.

Wechsel

Als Default-Dateisystem kommt jetzt XFS statt ext4 zum Einsatz, der einst anvisierte Wechsel auf btrfs findet also einmal mehr nicht statt. Zum Systemstart wird jetzt Systemd statt wie bisher Upstart genutzt, in Datenbankfragen folgt der Wechsel auf den MySQL-Abkömmling MariaDB. Zudem wurde die Softwareausstattung in vielen Bereichen aktualisiert, so kommt nun etwa ein Kernel 3.10 zum Einsatz.

Der Release Candidate für RHEL 7 kann kostenlos auf der Seite von Red Hat heruntergeladen werden. Allerdings ist hierfür vorab eine Registrierung notwendig. (apo, derStandard.at, 30.4.2014)