Die Auslieferung von "Große Seeschlachten. Wendepunkte der Weltgeschichte" wurde vom Verlag C. H. Beck vorerst gestoppt.

Cover: C.H. Beck

München - Ein Historiker, der für sein Buch aus dem Internetlexikon Wikipedia abschreibt, aber die Quelle verheimlicht: Mit einem solchen Plagiatsfall muss sich derzeit der renommierte Wissenschaftsverlag C. H. Beck herumschlagen. Konkret geht es um das Buch "Große Seeschlachten. Wendepunkte der Weltgeschichte" von Arne Karsten und Olaf Rader. Wegen Raders unsauberer Vorgehensweise musste der Verlag nun die Auslieferung des Werks stoppen.

"In den von Olaf Rader verfassten Kapiteln (einschließlich Epilog) findet sich eine Reihe von nicht nachgewiesenen Zitaten", teilte der Verlag in einer Stellungnahme mit. "Die meisten dieser nicht kenntlich gemachten Zitate stammen aus dem Wikipedia-Artikel."

Ein Facebook-Nutzer hatte die Debatte ins Rollen gebracht und Ausschnitte aus dem Buch mit den entsprechenden Passagen auf Wikipedia verglichen. Daraufhin stellte der Verlag selbst Untersuchungen an. "Der Verlag entschuldigt sich für die nicht kenntlich gemachten Übernahmen aus Wikipedia", hieß es in der Mitteilung. "Olaf Rader bedauert die nicht nachgewiesene Nutzung fremder Texte zutiefst."

Rader ist an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften tätig und lehrt als Professor an der Berliner Humboldt-Universität. (APA/red, derStandard.at, 30.4.2014)