Links ein Zebra außerhalb des definierten Areals. Mittig ein Exemplar der Nagetierart Saccostomus mearnsi, deren sich Zahl innerhalb des Areals verdoppelte. Rechts ein Floh, der die Nagetiere befällt und selbst Wirt Bartonella-Bakterien ist.

Foto: Kimuyu/Young/Hastriter/Whiting

Washington - Wenn es noch ein besonders überzeugendes Argument für den Schutz der Großsäuger in Afrika gebraucht hätte, dann liefern es Forscher um Rodolfo Dirzo (Stanford University in Kalifornien): Allem Anschein nach dürfte ein Rückgang von großen Wildtieren wie Zebras, Giraffen oder Elefanten zu einem Anstieg von Krankheiten führen, die über Nagetiere und Flöhe auf Menschen übertragen werden.

Für ihre im Fachblatt "PNAS" veröffentlichte Studie führten die Forscher ein aufwändiges Experiment in der ostafrikanischen Savanne durch: Sie entfernten aus einem Areal in Kenia alle großen Wildtiere, darunter vor allem Pflanzenfresser wie Zebras, Giraffen oder Elefanten. In den folgenden beiden Jahren untersuchten sie die Zahl der Nagetiere, deren Befall mit Flöhen sowie auch die Häufigkeit von Bartonella-Bakterien.

Beim Vergleich mit der Entwicklung eines Nachbargebiets, in dem die Großsäuger erhalten blieben, zeigte sich, dass der Verlust von Großwild mit einer Verdopplung der infizierten Nagetiere einherging und auch der infizierten Flöhe. Damit steige das Übertragungsrisiko für die Menschen, berichten die Forscher. Allgemein formuliert: Ein Verlust der Artenvielfalt steht in direktem Zusammenhang mit einem Anstieg der Nagertiere und dem Anstieg des Risikos für Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden. (dpa/red, DER STANDARD, 29.4.2014)