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So finster ist es hierzulande selten (im Bild: Stromausfall auf Kuba).

Foto: EPA/ALEJANDRO ERNESTO

Wien - Die heimische E-Wirtschaft will sich noch besser gegen Angriffe durch Hacker schützen. Gemeinsam mit Regierungsstellen und unter Federführung des Regulators E-Control hat die Branche ein Projekt ins Leben gerufen, das am Montag vorgestellt wurde.

Zur Abwehr von Cyber-Attacken müsse "alles Menschenmögliche" getan werden, erklärt E-Control-Chef Walter Boltz. Die größten Gefahrenfelder liegen laut E-Control bei Hard- und Software, Zugriffskontrollen und Kryptographie, menschlichen Fehlern, Sabotage sowie Design und Architektur. Angesichts der digitalen Revolution sei der "Verletzungsgrad" des Stromsektors "heute viel höher als zum Beispiel vor zehn Jahren, auch international", sagt Boltz. In den USA richte sich mittlerweile jede zweite Attacke gegen die Strombranche, in Österreich seien "uns größere Blackouts noch fremd", sagt Boltz. Dennoch müsse Österreich hart daran arbeiten, dieses hohe Niveau zu halten.

Gemeinsames Projekt

In das Projekt sind Behörden, Unternehmen und Organisationen eingebunden, jeder müsse seine Hausaufgaben machen, sagt Innenminister Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Die digitale Infrastruktur sei eine "kritische Infrastruktur", die es zu schützen gelte, damit das Rückgrat und der Blutkreislauf des Organismus ohne Störungen funktionieren könne.

Ziel des Projekts war laut Mikl-Leitner die Identifizierung von Risiken, die Abschätzung des Wahrscheinlichkeitspotenzials solcher Vorkommnisse und die Erarbeitung von Lösungen dagegen. Boltz zufolge wurden bei dem Cyber-Security-Projekt insgesamt 73 einzelne Risiken identifiziert und im Projektendbericht dazu konkrete Maßnahmen vorgeschlagen, die nun Schritt für Schritt umzusetzen seien. Gestartet worden sei das Projekt auch vor dem Hintergrund der Debatte um die Sicherheit von "Smart Meters", den neuen "intelligenten" Stromzählern, obwohl diese "nur einen kleinen Teil zur Gesamtbedrohung liefern" würden, wie der E-Control-Vorstand sagt. In der Folge könnten die Erkenntnisse auch auf die Gas-Wirtschaft ausgedehnt werden, obwohl bei der die Situation nicht ganz so kritisch sei wie bei Strom. (APA/red, derStandard.at, 28.4.2014)