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Cristiano Ronaldo und David Alaba wollen entscheiden.

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Der Österreicher über den Gegner: "Wir wissen, dass es gegen Real nicht leicht ist. Sie haben großartige Spieler und werden uns zum Angreifen zwingen."

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Und über sich selbst: "Ich glaube schon, dass ich einige Schritte nach vorne gemacht habe."

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Reals Carlo Ancelotti ist ein Pragmatiker, dogmatisches Parken von Bussen ist des Italieners Sache nicht.

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München/Wien - Real Madrid ist leicht im Vorteil. Die Madrilenen gehen am Dienstag (20.45 Uhr/live Puls 4) mit einem 1:0 aus dem Hinspiel in den Halbfinal-Showdown der Fußball-Champions-League bei Bayern München. Der Titelverteidiger hat dem Rekordsieger aber einen schweren Gang angekündigt.

Viele Fußballer, die mit 21 Jahren schon zum vierten Mal dazu beitragen können, dass ihre Mannschaft das Finale der Champions League erreicht, wird es noch nicht gegeben haben - und in Zukunft geben. David Alaba gab diesbezüglich schon 2010 sein Debüt. Der Wiener war seinerzeit beim 3:0-Auswärtstriumph im Halbfinalrückspiel gegen Olympique Lyon als 17-Jähriger für Bastian Schweinsteiger eingewechselt worden.

Es droht Bale

Heute zählt er zum Stamm der Bayern, die Partie gegen Real Madrid ist seine 36. in der Königsklasse, die siebente und vielleicht schwierigste in einer Vorschlussrunde. Alaba bekommt es im schlimmsten Fall von Beginn an mit Gareth Bale zu tun, der nach seiner Erkrankung, die im Heimspiel nur einen Kurzeinsatz zugelassen hatte, am Samstag beim 4:0 der Madrider gegen Osasuna komplett geschont worden war.

Cristiano Ronaldo, dem am vergangenen Mittwoch gegen die Münchner seine vorangegangene Verletzungspause noch deutlich anzusehen gewesen war, stimmte sich im Gegensatz zum Waliser mit zwei Treffern richtig ein. "Wir haben unsere Waffen, sind in guter Form und haben Selbstbewusstsein", sagte der 29-jährige Portugiese vor seinem Auftritt in der Allianz Arena.

Dreimal en suite war Real zuletzt im Halbfinale gescheitert. "Dieses Jahr glaube ich an den Endspieleinzug und den großen Erfolg", versicherte Ronaldo, der selbst unter Coach José Mourinho in den vergangenen beiden Jahren erst an den Bayern und dann an Dortmund gescheitert war. Sergio Ramos versprach, dass "wir um unser Leben spielen" werden.

Trumpft Psychologie die Taktik

Deutlich abgeklärter ist Carlo Ancelotti, der als Coach des AC Milan die Champions League zweimal (2003, 2007) gewann und noch keine Partie gegen die Bayern verloren hat. "Man merkt, dass es uns gerade gutgeht", sagte der 54-jährige Italiener. "Und im aktuellen Stadium des Wettbewerbs ist der psychologische Aspekt wichtiger als der taktische."

Dem kann Kontrahent Josep Guardiola vollinhaltlich zustimmen. Entscheidend werde vor allem der "größere Wille" sein, sagte der 43-jährige Katalane. Und der, so hoffte Guardiola, sei in seinem Team besonders stark ausgeprägt: "Wir haben diesen Traum weiterzumachen. Wir haben diesen Traum, nach Lissabon zu fliegen." Im Estádio da Luz von Benfica Lissabon steigt am 24. Mai ja das 22. Endspiel der Champions League.

Ribery verbessert, Lahm auf der Seite

Alabas Vordermann Franck Ribery war zuletzt Guardiolas Sorgenkind, hat sich bei der Generalprobe gegen Werder Bremen (5:2) aber mit einem Tor samt starker Leistung zurückgemeldet. "Franck hat am Samstag gezeigt, was er kann", sagte Alaba. Die Bayern werden den Franzosen auch gegen Real in Bestform brauchen. "Er ist extrem wichtig für diesen Klub und dieses Team", meinte Guardiola. "Er ist einer der besten Spieler der Bayern-Geschichte."

Die eine oder andere personelle Umstellung hat Guardiola bereits angedeutet. Kapitän Philipp Lahm dürfte vom defensiven Mittelfeld auf die rechte Abwehrseite zurückkehren. Dazu wird Thomas Müller als Bayerns bester CL-Torschütze in der Startformation erwartet. Die Aggressivität im gegnerischen Strafraum solle aber nicht auf Kosten der defensiven Stabilität gehen.

Auch das Wort "Passion" bemühte Guardiola vor diesem Spiel, das er, freilich vor dem Tod seines Freundes Tito Vilanova, eines "um Leben und Tod" nannte. "Die Chance, noch einmal ein Finale zu spielen, muss uns beflügeln", sagte er am Montag. Dass es schon in Madrid trotz eines Ballbesitzes von 65 Prozent nicht zu einem Tor gereicht hatte, ließ Guardiola nicht gelten. "Man muss immer davon ausgehen, dass es am Ende gut ausgeht. Das ist eine Frage der Überzeugung, nicht der Statistik." (sid; lü, DER STANDARD, 29.4.2014)

Technische Daten und mögliche Aufstellungen zum Halbfinal-Rückspiel der Fußball-Champions-League am Dienstag:

Bayern München - Real Madrid (München, Allianz Arena, 20.45 Uhr/live Puls 4, ZDF und SRF zwei, SR Pedro Proenca/POR). Hinspiel: 0:1

Bayern: Neuer - Lahm, J. Boateng, Dante, Alaba - Schweinsteiger, Kroos - Robben, T. Müller, Ribery - Mandzukic

Ersatz: Raeder - Van Buyten, Contento, Rafinha, Martinez, Götze, Pizarro

Es fehlen: Starke, Badstuber, Thiago, Shaqiri (alle verletzt)

Real: Casillas - Carvajal, Pepe, Sergio Ramos, Coentrao - Modric, Xabi Alonso, Di Maria - Bale, Benzema, Ronaldo

Ersatz: Diego Lopez - Varane, Marcelo, Nacho, Casemiro, Illarramendi, Isco, Morata

Es fehlen: Arbeloa, Jese (beide verletzt)