Die Deutsche Telekom will dem schärfer werdenden Wettbewerb in Deutschland mit einer neuen Angebotsoffensive begegnen. So solle die Konkurrenz etwa mit einfacheren Tarifen, niedrigeren Preisen und Angeboten von Festnetz, Mobilfunk und Unterhaltung aus einer Hand auf Abstand gehalten werden, erläuterte Telekom-Deutschland-Chef Niek Jan van Damme am Montag in Bonn. "Unser Ziel ist es, den Umsatz bis 2018 zumindest zu stabilisieren." Im günstigsten Fall würden Erlöse und operativer Gewinn dank der neuen Strategie zulegen können. Die Mittelfristziele des Konzerns sieht van Damme nicht beeinträchtigt. "Wir liefern ab, was wir versprochen haben", und wenn möglich, auch etwas mehr.Dazu baut die Telekom ihre Netze derzeit für Milliardenbeträge aus, um diese schneller und leistungsfähiger für neue Angebote wie Fernsehen in HD-Qualität zu machen. Insbesondere hier sitzen den Bonner die Kabelnetzbetreiber im Rücken, die ihre Netze über Jahre auf hohe Geschwindigkeiten aufgerüstet haben. Und auch Internetkonzerne wie Google oder Facebook fluten die Datennetze mit Videos und Bildern, an denen die Telekom aber kaum mitverdient. Auch führt der Konzern Festnetz und Mobilfunknetz zusammen und stellt auf Internettechnik um, um dem Kunden schneller und problemloser zu versorgen. "Eine stark vereinfachte Netzinfrastruktur ist Voraussetzung, um alles aus einer Hand anbieten zu können", sagte van Damme. Im Idealfall habe der Kunde im Jahr 2018 schon bei Einzug Telefon, Internet und Fernsehen.

Den Zusammenschluss von Vodafone und Kabel Deutschland oder O2 und E-Plus sieht van Damme als Herausforderung, aber als überwindbare. Es komme nicht auf die reine Kundenzahl an. "Ich schaue mir lieber den Umsatz an, und da sind wir weit vorn", so der Telekom-Deutschland-Chef. "Im Jahr 2018 wird unser Unternehmen in einem schwierigen Marktumfeld als Gewinner dastehen." Helfen sollen etwa sinkende Preise im Mobilfunk. Für fünf Euro zusätzlich im Monat etwa können Telekom-Kunden künftig auch im EU-Ausland eine Flatrate fürs Surfen, Telefonieren und Verschicken von SMS nutzen und damit hohe Roaming-Gebühren im Schach halten. Reuters, 28.4. 2014)