Im ersten Spiel nach dem Rassismus-Skandal um Klubbesitzer Donald Sterling haben die Los Angeles Clippers in den Play-offs der nordamerikanischen Basketball-Profiliga eine Niederlage kassiert. Bei den Golden State Warriors unterlagen die Kalifornier im vierten Spiel 97:118 und mussten in der best-of-seven-Serie den Ausgleich zum 2:2 hinnehmen.

Die Spieler der Clippers, bei denen Jamal Crawford mit 26 Punkten Topscorer war, reagierten mit stillem Protest auf die Äußerungen, mit denen Sterling in Verbindung gebracht wird. Alle Spieler warfen ihre Trainingsjacken in die Mitte des Parketts und trugen ihre Aufwärmshirts auf links, damit das Logo nicht zu sehen war. Zudem spielten die Profis in schwarzen Socken. Sterling, seit 1981 Besitzer der Los Angeles Clippers, war am Sonntag in Oakland nicht anwesend.

Kaum noch Zweifel an Echtheit der Aufnahme

Der 80 Jahre alte Multimillionär wird beschuldigt, in einem Gespräch mit seiner Geliebten Vanessa Stiviano (38), das mitgeschnitten wurde, diskriminierend über Schwarze gesprochen zu haben. Zweifel an der Authentizität der vom Promi-Portal TMZ.com veröffentlichten Aufnahmen gibt es kaum noch. Stivianos Anwalt bestätigte bereits, dass die Stimmen Sterling beziehungsweise seiner Mandantin gehörten.

Zahlreiche Fans der Warriors reagierten während des Spiels mit beißendem Humor. "Ich habe einen Schwarzen mit zum Spiel genommen" stand auf dem Plakat eines Anhängers. Sein Sitznachbar, ein Farbiger, hatte einen Pfeil nach unten gemalt, darüber der Satz "Ich bin schwarz". Auf anderen Plakaten stand "Magic Johnson ist in unserer Halle immer willkommen" oder "Kein Platz für Rassismus".

Mit Spannung wird nun erwartet, wie die Clippers am Dienstag in eigener Halle empfangen werden. Und ob Sterling auftaucht. Über ihn ergoss sich derweil im Internet ein veritabler Shitstorm, auch seine Geliebte wurde nicht verschont. Sterlings langjährige Ehefrau Rochelle hatte Stiviano schon im vergangenen Jahr als "geldgierig" bezeichnet und ihren Mann in einer Klage beschuldigt, er habe gemeinsames Vermögen für Geschenke an seine 42 Jahre jüngere Freundin benutzt - darunter ein Ferrari, zwei Bentleys und ein Range Rover.

Raptors gleichen aus

Derweil glichen die Toronto Raptors im Duell mit den Brookly Nets aus. Im vierten Aufeinandertreffen setzten sich die Kanadier in New York 87:79 durch. Die Portland Trail Blazers stehen dagegen kurz vor dem Einzug ins Viertelfinale. Gegen die Houston Rockets gewann das Team aus dem US-Bundesstaat Oregon 123:120 nach Verlängerung und ging in der Serie mit 3:1 in Führung. (sid/red, 28.04.2014)

ERGEBNISSE vom Sonntag - Playoff, 1. Runde (Conference-Viertelfinale, "best of seven"):

Eastern Conference:
Brooklyn Nets - Toronto Raptors 79:87 (Serie 2:2)
Washington Wizards - Chicago Bulls 98:89 (Serie 3:1)

Western Conference:
Golden State Warriors - Los Angeles Clippers 118:97 (Serie 2:2)
Portland Trail Blazers - Houston Rockets 123:120 n.V. (Serie 3:1)

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