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Um die Demonstration aufzulösen, setzte die Polizei in Taiwan Wasserwerfer ein.

Foto: REUTERS/Minshen Lin

Taipeh - Mit Wasserwerfern und Schlagstöcken hat die Polizei in Taipeh am Montag eine Demonstration gegen ein neues Atomkraftwerk aufgelöst. Obwohl die Regierung einen Baustopp für ein geplantes viertes Atomkraftwerk im Land verhängt hatte, nachdem am Sonntag zehntausende gegen den Ausbau demonstriert hatten, harrten hunderte Demonstranten die ganze Nacht über dort aus.

Am Montagmorgen schritt die Polizei ein. Die Demonstranten wollten die Besetzungsaktion ursprünglich bis Dienstag fortsetzen. Dann sollte das taiwanesische Parlament über den Weiterbau des Atomkraftwerks beraten. Am Sonntag kündigte die Regierung an, dass das Volk künftig in einem Referendum über den Bau eines neuen Atomkraftwerks entscheiden solle.

In Taiwan gibt es bereits drei Atomkraftwerke, die etwa ein Fünftel der Stromversorgung des Landes decken. Vom vierten Atomkraftwerk ist ein Reaktor bereits fast fertiggestellt. Doch der Widerstand gegen das Projekt war insbesondere nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima im Jahr 2011 gewachsen. Das Land wird wie Japan regelmäßig von Erdbeben heimgesucht. Bei einem Erdbeben der Stärke 7,6 starben in Taiwan 1999 etwa 2.400 Menschen. (APA, 28.4.2014)