Bild nicht mehr verfügbar.

V.l.: Spezial Romy Larissa Marolt, beliebtester Seriendarsteller Hans Sigl, beliebteste Talk- und Showmaster Helene Fischer, Platin Romypreisträger Thomas Gottschalk, beliebteste Schauspielerin Miriam Stein, beliebteste Seriendarsteller Adele Neuhauser, beliebtester Moderator Guido Maria Kretschmer und vorne, bester Kino Film Michael Bully Herbig.

Foto: APA/Punz

Wien - Zum 25. Mal hat sich am Samstag das Who is Who der heimischen Film- und Fernsehbranche zur Romy-Gala eingefunden. Beim Jubiläum der "Kurier"-Publikumspreise gab es nicht nur eine Sonderauszeichnung für den "Tatort", sondern etliche Premieren: Sechs der sieben prämierten Darsteller und Moderatoren durften sich über ihre erste Romy freuen, darunter Elyas M'Barek, Hans Sigl und Helene Fischer.

Einzige Wiederholungstäterin war in diesem Fall Adele Neuhauser, die zur beliebtesten Seriendarstellerin gewählt wurde und damit ihre insgesamt dritte Romy entgegennehmen durfte. "Es ist toll, wenn man erfährt, dass man auf dem richtigen Weg ist", hatte sie vor der Gala am roten Teppich noch über die Publikumsauszeichnung gesagt. Ihr männliches Pendant gab an diesem Abend "Bergdoktor" Hans Sigl. Und der deutsche Designer Guido Maria Kretschmer, der mit dem Format "Shopping Queen" in der Kategorie Unterhaltung reüssieren konnte, zeigte sich restlos begeistert von Wien. "Mein Vater hat immer gesagt, in Wien sind alle Menschen begabt, haben Humor und sind großzügig. Er hatte recht."

Ernst Hausleitner und Alexander Wurz

Etwas ernstere Töne schlug zwischendurch Hugo Portisch an, der als Laudator der Kategorie Information an das vor 50 Jahren durchgeführte Rundfunk-Volksbegehren erinnerte. "Wir haben unsere Ziele damit erreicht", verwies er auf einen unabhängigen ORF. Die Statue überreichen durfte er schließlich dem Kommentatorenteam Ernst Hausleitner und Alexander Wurz. "Wir haben den Ernst der Lage zu spät erkannt", erklärte der ORF-Sportreporter ob einer fehlenden Dankesrede. Eine Sektdusche als Feier im Stile der Formel 1 wolle man sich für später aufheben.

Beste Schauspielerin wurde Miriam Stein für ihre Rolle in "Unsere Mütter, unsere Väter", bester Schauspieler Elyas M'Barek, der sich "ein bisschen überrascht" zeigte. Angesichts des Erfolgs von "Fack Ju Göhte", der 2013 der bestbesuchte deutsche Kinofilm war, kann sein Sieg aber nur als konsequent bezeichnet werden. "Dschungelcamperin" Larissa Marolt hingegen bekam für ihre Leistungen im australischen Outback ("Ich bin ein Star, holt mich hier raus") eine "Überraschungs-Romy", die sie aus einem Eimer mit grünem Schleim ziehen musste. Die "Jubiläums-Romy" an den "Tatort" überreichte Moderatorin Barbara Schöneberger wiederum stellvertretend an Neuhauser und Harald Krassnitzer. "Die müsst ihr aber teilen", betonte die deutsche Entertainerin, die schlagfertig und mit viel Witz durch die auf ORF 2 live übertragene Gala führte.

Daniel Brühl musste als Nominierter in der Kategorie bester Schauspieler zwar durch die Finger schauen, hat dafür aber in den kommenden Monaten wiederum Gelegenheit, sein für die Darstellung von Niki Lauda im Film "Rush" antrainiertes Österreichisch aufzufrischen. "Ich werde wieder in Österreich drehen. Eine amerikanische Produktion von Harvey Weinstein, die 'Woman in Gold' heißt. Wobei ich mich besonders freue, mit Helen Mirren arbeiten zu dürfen." Er spiele im Film einen österreichischen Journalisten. "Das ist ja bei den Amerikanern lustig: Kriegt man das einmal gut hin, kommt schon die nächste Anfrage, einen Österreicher zu spielen."

Beste Regie von "Bully" Herbig

Im Zentrum des Interesses stand an diesem Abend aber naturgemäß eine andere "Woman in Gold", nämlich die knapp 30 Zentimeter große Romy-Statue. Wobei auch Nicht-Nominierte es auf die Auszeichnung abgesehen hatten. "Ich gehe heute ohne Romy nicht nach Hause, und selbst wenn ich sie Helene Fischer unterm Arsch wegziehe", witzelte etwa Schauspieler und Regisseur Michael "Bully" Herbig. Für ihn gab es schlussendlich einen Romy-Akademiepreis für den beste Regie in einem Kino-Film ("Buddy"). "Das freut mich sehr, weil Filmemachen meine Leidenschaft ist."

Die Schlagersängerin Fischer reagierte auf Bullys Ankündigung jedenfalls ziemlich gelassen. "Wir lassen den Abend auf uns zukommen. Vielleicht gibt es ja ein lustiges Unterfangen." An Wien schätzt die 29-Jährige besonders das Essen. "Das ist hier einfach hervorragend. Ich liebe Tafelspitz, Schnitzel und Kaiserschmarrn. Hier kann man wirklich schlemmen. Würde ich hier leben, müsste ich wohl mehr Sport treiben." Statt mit vollem Bauch darf sie aber mit einer Goldstatue aus Wien abreisen, setzte Fischer sich doch in der Kategorie Show durch. "Ich liebe Österreich. Tausend Dank für diesen sensationellen, schönen Preis."

Drei Preise für "Das finstere Tal"

Ein wirklicher Abräumer war an diesem Abend Andreas Prochaskas "Das finstere Tal", das insgesamt drei Akademiepreise (bester Kinofilm, beste Kamera, bester Produzent) einstreifte. Als bester TV-Film wurde "Polt" von Julian Pölsler mit einer Romy bedacht. Und zum Schluss gab es in der Hofburg Standing Ovations für den Empfänger der Platin-Romy für das Lebenswerk: "Machen Sie es nicht schlimmer, als es ist", meinte der geehrte Moderator Thomas Gottschalk. Dass er diesen Preis bereits mit 63 Jahren erhalten, sei doch ungewöhnlich. "Aber das Fernsehen wird immer jünger, und die Menschheit immer älter. Dabei hat man mir gerade vor vier Wochen die Zahnspange ausgebaut. So ist es ein bisschen bitter, aber da muss man durch." Man solle jedenfalls bei der 50. Romy nicht auf ihn vergessen. "Da bin ich durchaus noch gehfähig." (APA, 27.4.2014)