Seoul - Südkoreas Ministerpräsident Chung Hong Won hat wegen des verheerenden Fährunglücks vor der Südwestküste des Landes seinen Rücktritt erklärt. Der Untergang der "Sewol" am 16. April habe viele Menschenleben gefordert, sagte Chung am Sonntag in Seoul. Er entschuldige sich dafür, dass die anfängliche Reaktion der Regierung auf das Unglück mangelhaft gewesen sei.

Gesuch angenommen

"Es ist das Richtige für mich, die Verantwortung dafür zu übernehmen und zurückzutreten", so Chung. Staatspräsidentin Park Geun Hye nahm das Rücktrittsgesuch Chungs an. Er solle aber so lange im Amt bleiben, bis die Situation unter Kontrolle sei, sagte ein Sprecher Parks. Das Gesuch Chungs gilt weitgehend als symbolischer Schritt. Unter dem Präsidialsystem Südkoreas laufen fast alle wichtigen Entscheidungen über das Staatsoberhaupt.

Die Fähre war mit 476 Menschen an Bord gekentert, die meisten von ihnen waren Schüler auf einem Ausflug. Bis zum Sonntagabend wurden die Leichen von 187 Insassen geborgen. Es galten weiter 115 Menschen als vermisst. Die Familien der Opfer hatte die Regierung kritisiert, nicht genug für die Rettung der Insassen oder deren Schutz getan zu haben. Nur 174 Menschen hatten gerettet werden können. (APA, 27.4.2014)