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Die Zeremonie zur Heiligsprechung begann am Sonntagvormittag.

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Zwei ehemalige Päpste wurden vom aktuellen Papst heilig gesprochen.

Foto: AP/Tarantino

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Freude über Papst Franziskus.

Foto: AP/Riccardo De Luca

Vatikanstadt/Warschau – Papst Franziskus hat am Sonntag seine beiden Vorgänger Johannes Paul II. (1978-2005 und Johannes XXIII. (1958-63) heiliggesprochen. Die Zeremonie auf dem Petersplatz fand vor circa einer Million in Rom anwesender Pilger statt. Die Menschenmenge jubelte, als Papst Franziskus die feierlichen Proklamationsformel zu Beginn des Heiligsprechungsgottesdienstes verlas.

Pilgeransturm zu der Zeremonie

Zehntausende Menschen hatten die Nacht auf Sonntag unweit des Vatikan verbracht, um an der Heiligsprechung teilzunehmen. Auf dem Petersplatz schwenkten Pilger die polnische und die weißgelbe Fahne des Heiligen Stuhls. Gruppen von Jugendlichen skandierten die Namen der Päpste und sangen mit Gitarrenbegleitung religiöse Lieder.

Tausende Menschen, die wegen des großen Andrangs den Petersplatz selbst nicht erreichen konnten, versammelten sich vor den 18 großen Bildschirmen, die in der Innenstadt für die Heiligsprechung aufgestellt wurden. Noch am frühen Sonntagmorgen trafen Dutzende weitere Pilgerbusse ein, viele aus Polen, der Heimat von Johannes Paul II., sowie aus dem lombardischen Bergamo, Heimatstadt von Johannes XXIII..

10.000 Sicherheitskräfte

Die Sicherheitsvorkehrungen wurden für die Großveranstaltung auf ein Maximum hochgeschraubt: 10.000 Sicherheitskräfte und Soldaten sind im Einsatz und kontrollieren das Gelände rund um den Vatikan. Scharfschützen, Bombenexperten, Hundestaffeln und Motorradeinheiten patrouillieren durch die ganze Stadt.

Der Luftraum über der Hauptstadt wurde am Sonntag gesperrt. Allein im Zentrum von Rom wurden Hunderte Sicherheitsbeamte für den Schutz der Öffentlichkeit abgestellt, weitere kümmern sich um die Sicherheit der Religionsführer, Staats- und Regierungschefs aus 93 Ländern, die an der Heiligsprechung teilnehmen.

Die Doppel-Heiligsprechung ist ein riesiges Medienereignis. 2.000 Journalisten berichten über die Zeremonie, über zwei Milliarden Menschen werden schätzungsweise live im Fernsehen die Heiligsprechungen mitverfolgen. Die Zeremonie begann um 09.00 Uhr mit einem einstündigen Akt in Vorbereitung auf die Erhebungsmesse auf dem Petersplatz.

Gebetswachen in Polen

Auch in Polen bereiteten sich Tausende mit nächtlichen Gebetswachen auf öffentlichen Plätzen und in Kirchen auf die Heiligsprechung von Johannes Paul II. vor. Auf dem Warschauer Pilsudski-Platz kamen trotz kühler Temperaturen und Dauerregens etwa 1.500 Menschen zusammen, wie die dpa berichtete. In Krakau versammelten sich die Gläubigen unter dem "päpstlichen Fenster" des Bischofspalastes, dessen Fassade zur "Leinwand" einer Videoinstallation mit Zitaten und Filmeinspielungen von Besuchen Johannes Pauls wurde. Auch im südpolnischen Wadowice, dem Geburtsort des polnischen Papstes, und in allen größeren Städten des Landes waren Gebetswachen organisiert worden. Umfragen zufolge halten 88 Prozent der Polen die Heiligsprechung "ihres" Papstes für ein wichtiges Ereignis. (APA, 27.4.2014)