Bild nicht mehr verfügbar.

Richtungsweisende Partien für Angerschmid.

Foto: APA/Neubauer

Das Heimspiel gegen die Admira am Samstag könnte zur letzten Partie von Michael Angerschmid auf der Trainerbank von Fußball-Bundesligist Ried werden. Sollten die Innviertler einen Sieg gegen die Südstädter verpassen, wäre die Vorgabe von 48 Punkten am Saisonende für eine Vertragsverlängerung des Oberösterreichers nicht mehr zu erreichen - in diesem Fall ist sogar ein vorzeitiger Abschied möglich.

"Es ist vorgesehen, dass ich meinen Vertrag bis Saisonende erfülle. Wenn aber der Verein sagt, die letzten beiden Spiele soll ein anderer als Trainer machen, muss ich das akzeptieren", erklärte Angerschmid. Selbst wenn der 40-Jährige mit Ried die letzten drei Matches gewinnen sollte und sich sein Kontrakt dadurch automatisch verlängert, ist der Abschied laut dem früheren Profi unvermeidlich.

Rückendeckung ausständig

Grund dafür sei das mangelnden Vertrauen von Manager Stefan Reiter. "Ich habe schon in den vergangenen Wochen gemerkt, dass mir die Rückendeckung gefehlt hat", sagte Angerschmid und wies noch einmal auf das vor Saisonbeginn ausgegebene Ziel hin. "Wir wollten nichts mit dem Abstieg zu tun haben und junge Spieler entwickeln, und genau das haben wir gemacht."

Allerdings reichte es in den vergangenen elf Runden nur zu einem Sieg, außerdem kam im Cup das Aus. Diese Misserfolgsserie begründete Angerschmid auch mit den vielen Verletzten der vergangenen Wochen. "Außerdem haben wir im Winter mit dem Verkauf von Robert Zulj einen absoluten Schlüsselspieler verloren."

Den bevorstehenden Abschied nahm Angerschmid relativ gelassen. "Seit ich 18 war, habe ich im Sommer nie länger freigehabt. Jetzt werde ich eben einen längeren Urlaub machen." Davor gilt es noch, eine nicht allzu berauschende Bilanz aufzubessern: In den 49 Partien unter dem 40-Jährigen seit dessen Amtsantritt im Dezember 2012 brachten es die Rieder auf 13 Siege, 18 Remis und 18 Niederlagen (Torverhältnis 75:87). "Ich verlange von der Mannschaft, dass sie die letzten drei Spiele ordentlich absolviert und nicht dahinplätschern lässt", sagte Angerschmid.

Emotionen zuschalten

Sein Admira-Kollege Walter Knaller glaubt, dass die Rieder für ihren Noch-Trainer spielen werden. "Sie werden versuchen, Emotionen zuzuschalten. Das ist wahrscheinlich auch von Manager Reiter so bezweckt, der ist ein alter Fuchs", erklärte Knaller.

Die achtplatzierten Südstädter sind bei sieben Punkten Vorsprung drei Runden vor Schluss noch nicht definitiv gerettet. "Auch wenn die Wahrscheinlichkeit, dass etwas passiert, relativ gering ist, so können wir doch die Abstiegsgefahr nicht ganz negieren. Deshalb wollen wir jetzt endgültig den Sack zumachen", meinte Knaller.

Außerdem sieht der Kärntner einen zusätzlichen Ansporn darin, dass sein Team in dieser Saison noch nicht gegen Ried gewonnen hat. "Das ist die einzige Mannschaft, gegen die uns ein Sieg fehlt. Da gilt es einen Schönheitsfehler auszubessern", sagte Knaller. (APA, 25.04.2014)

Mögliche Aufstellungen und technische Daten:

SV Ried - FC Admira Wacker Mödling (Ried, Keine-Sorgen-Arena, Samstag, 16.30 Uhr, SR Grobelnik). Bisherige Saisonergebnisse: 4:1 (a), 2:2 (h), 2:2 (a)

Ried: Gebauer - Baumgartner, Reifeltshammer, Pichler, A. Schicker - Trauner - Walch, Kragl, Oliva, Vastic - Gartler

Ersatz: Höbarth - Hinum, Burghuber, Janeczek, Zwischenbrugger, Perstaller, Sandro

Es fehlen: Möschl (gesperrt), Riegler, Reiter (beide verletzt), Ziegl, Wieser (bei Amateuren)

Admira: Leitner - Auer, Ebner/Schachner, Katzer, Wessely - Toth/Burusic, Schwab - Domoraud, Thürauer, Schick - R. Schicker

Ersatz: Kuttin - Rosenbichler, Ouedraogo, Sax, Sulimani

Es fehlen: Windbichler (gesperrt), T. Weber, Schößwendter, Rusek, Pranjic (alle verletzt)

Fraglich: Toth (Leistenverletzung), Ebner (Knieprobleme)