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Schmidt zieht es zurück nach Deutschland.

Foto: dapd/Joensson

Meistermacher Roger Schmidt verlässt mit Saisonende den Bundesligisten Red Bull Salzburg. Der 47-jährige Trainer hat ein Angebot des deutschen Topklubs Bayer 04 Leverkusen angenommen und einen Zweijahresvertrag unterschrieben.

"Es ist mir unglaublich schwer gefallen, weil ich sehr gern Trainer in Salzburg bin", hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme Schmidts. "Es hätte hier auch noch einen Schritt weitergehen können." Auch mit Eintracht Frankfurt war Schmidt in Verbindung gebracht worden.

"Sehr bedauerlich"

Sportdirektor Ralf Rangnick bezeichnete den Abgang am Freitag in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz als "sehr bedauerlich". Schmidt habe ihm die Entscheidung am Donnerstag mitgeteilt. "Roger hat es so entschieden, das muss man letztendlich akzeptieren. Da muss man auch Verständnis aufbringen", erklärte der Sportdirektor. "Bayer Leverkusen ist einer der vier Topklubs in Deutschland. Wenn du als Trainer so ein Angebot bekommst, ist es reizvoll."

Nachfolgekandidaten nannte Rangnick noch nicht. Der neue Trainer soll jedenfalls einen ähnlichen Spielstil wie Schmidt pflegen. "Für uns kommt nur ein Trainer infrage, der unserer Spielweise nahekommt. Das ist eine Grundvoraussetzung", sagte Rangnick. Die Zahl derer, die diesem Anforderungsprofil entsprechen, sei "überschaubar".

Neuer Mann soll zügig kommen, Team wird verstärkt

Man wolle bereits "in den nächsten zwei bis drei Wochen" eine Lösung präsentieren - bevor sich das Gros der Mannschaft im Urlaub befindet. "Wir wollen dem neuen Trainer und der Mannschaft die Chance geben, sich kennenzulernen", sagte Rangnick. Die Spieler sollten nicht "auf irgendwelchen Stränden im Internet" von ihrem neuen Chef erfahren.

Auch ohne Schmidt soll erstmals der Einzug in die Champions League gelingen. "Wir werden die Mannschaft in der Art verstärken, dass wir uns nicht nur für die Gruppe qualifizieren können. Wir wollen nicht nur dabei sein, sondern dort auch eine richtige Rolle spielen", betonte Rangnick. Stars wie Kevin Kampl oder Sadio Mane sollen auch bei Auslandsangeboten gehalten werden.

Völler: Schmidt passt ideal zu uns

Schmidt übernahm das Traineramt bei den Bullen im Sommer 2012 von Ricardo Moniz. In seiner ersten Saison musste sich der ehemalige Paderborn-Coach mit dem zweiten Platz hinter der Wiener Austria begnügen, 2014 feierten die Bullen einen souveränen Meistertitel. Seinen Vertrag in Salzburg hatte Schmidt erst im Dezember bis 2016 verlängert. Er ließ sich darin aber offensichtlich eine Ausstiegsklausel verankern. Ablösesumme: kolportierte 1,5 Millionen Euro. Schmidt wird die Salzburger bis Saisonende betreuen und will sich mit dem Double verabschieden.

Leverkusen-Sportchef Rudi Völler blickt optimistisch in die gemeinsame Zukunft: "Wir haben den Markt intensiv sondiert und sind bei unseren Überlegungen sehr schnell auf Roger Schmidt gestoßen. Seine Art, Fußball spielen zu lassen, passt ideal zu uns." (red, derStandard.at, 25.4.2014)