Der Typ ist nach einem Turk-Nomadenstamm in Persien benannt, der Qashqai soll aber auch bei längerer mobiler Wanderschaft überzeugen. Der Versuch geht in die zweite Runde
"Mehrzweckfahrzeug" steht im Zulassungsschein, das trifft es gleich recht gut. Ferner ist das ganze Fahrzeug so komfortabel ausgelegt, dass man Nissan verstehen kann, es nicht unter SUV, sondern Crossover zu führen. Das S in SUV steht bekanntlich für Sports, und selbst bei großzügigster Auslegung lässt sich dieser Terminus nicht auf den Qashqai anwenden.
Crossover hingegen, das zielt in Richtung "Mehrzweckfahrzeug", Hochbaukombi könnte man auch sagen oder Stauch-SUV, dazu eine ganz leichte Prise Coupé in der Seitenlinie.
Der Eindruck eines mehr nach vorn statt oben orientierten Designs trügt nicht, der Qashqai ist in der Länge um fünf Zentimeter auf 4,38 m gewachsen, kommt dabei aber mit 1,59 m Höhe um 1,5 cm geduckter daher, was ihm einen etwas dynamischeren Habitus verleiht - wobei sich der neue Schwung auch auf das Interieur überträgt.
Der Qashqai ist einer der ganz wenigen momentanen Nissan-Bestseller in Europa. Der Neue setzt auf gewohnte Stärken (viel Auto zum attraktiven Preis) beziehungsweise baut diese weiter aus.
Ein enorm praktisches Fahrzeug, mit viel Platz für die Insassen (mit Glaspanoramadach ergibt sich erst recht ein luftiges Raumgefühl), ausreichend Kofferraum und vielen Fächern und Laden im Fahrgastraum zum Verstauen von diversem Alltagszeugs.
Ein Auto zum Wohlfühlen, mit - und damit zum Fahrkapitel - extrem komfortabler Dämpferabstimmung. Beim 1,2 DIG-T handelt es sich um ein Aggregat aus dem Renault-Nissan-Allianzverbund, ein Downsizer aktueller Ingenieursdenke mit 115 Turbo-PS. Mehr braucht der normale Nomade nicht, und wenn doch, dann greift er zu einem sparsameren und spritzigeren Diesel.
Was der 1,2er kann: via Laufruhe beitragen zum komfortablen Grundtenor. Was er nicht kann: sonderlich spritzig, draufgängerisch agieren. Wie gesagt, das ist kein Sports-UV, sondern ein Crossover. Als solcher aber eine gelungene Neuauflage. (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 25.4.2014)
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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.