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Eine negative Bewertung auf Amazon sorgt für einen Gerichtsprozess.

Foto: Reuters/Rehle

Eine Amazon-Bewertung könnte einem deutschen Nutzer teuer zu stehen kommen: Thomas Allrutz, ein Augsburger, hatte vergangenes Jahr ein Fliegengitter bei dem Onlinehändler bestellt. Das Produkt kam nicht direkt von Amazon, die Plattform diente lediglich als Zwischenhändler.

Montage funktionierte nicht

Die Lieferung erfolgte prompt, bei der Montage des Gitters hakte es jedoch. Allrutz wandte sich an den Händler, dieser reagierte jedoch unverschämt und zeigte sich nicht kooperativ, so der Kunde. Deshalb veröffentlichte Allrutz eine negative Bewertung auf Amazon, in der er sich über das Verhalten des Händlers beschwerte.

Aufforderung zum Löschen

Prompt folgte eine Aufforderung des Händlers, die Kritik zu löschen. Der Kunde weigerte sich und leitete das Mail an Amazon weiter. Eine Woche später kam eine Unterlassungserklärung, Allrutz sollte weiters die Anwaltskosten von 800 Euro zahlen. Der Kunde weigerte sich erneut.

Verkäuferkonto gesperrt

Vergangenen Herbst eskalierte der Streit weiter: Der Händler verklagte Allrutz auf 70.000 Euro und erklärte, dass Amazon aufgrund von negativer Bewertung und Beschwerde sein Verkäuferkonto gesperrt habe.

Dadurch seien ihm 39.000 Euro durch die Lappen gegangen, diesen Betrag wollte er jetzt vom Kunden erstattet. Dazu kämen "weitere Schäden", berichtete die "Augsburger Allgemeine".

Weitreichende Folgen

Im Juni soll nun der Prozess starten. Würde Allrutz verurteilt werden, hätte das weitreichende Folgen "für das komplette System der Bewertungen im Internet", so dessen Anwalt. Amazon hat sich zu dem Fall bislang nicht geäußert. (fsc, derStandard.at, 24.4.2014)