Zahlen Sie für Mobile-Games?

Foto: gamepanel.org

66 Prozent aller Mobile-Games werden nach den ersten 24 Stunden nicht mehr gespielt. 19 Prozent der Spieler starten ein Smartphone- oder Tablet-Game überhaupt nur ein einziges Mal. Diese Erkenntnisse gehen aus einer aktuelle Studie des Marktforschers Swrve hervor, bei der seit November vergangenen Jahres das Verhalten von mehr als zehn Millionen neuen Spielern 90 Tage lang untersucht wurde.

Viele Fische, wenig Wale

Insgesamt wurde die Nutzung von 30 Spielen beobachtet, die nach dem Free2Play-Prinzip vertrieben werden, wobei das Game kostenlos erhältlich ist und Umsätze durch den Verkauf von Zusatzinhalten oder Spielfortschritten erzielt werden. Dabei zeigte sich, dass lediglich 2,2 Prozent der Kunden überhaupt Geld für ein F2P-Spiel ausgeben. Ein Verhältnis, das zuvor auch andere Branchenvertreter kommuniziert hatten. Und ein Großteil der Gesamteinnahmen (46 Prozent) wird wiederum nur von zehn Prozent dieser zahlenden Spieler lukriert - ein Kundensegment, das bezeichnender Weise Wale genannt wird und mehrere hundert oder gar tausend Dollar pro Spiel ausgibt.

Schnell Geld verdienen

Wie wichtig der erste Eindruck bei solchen kurzlebigen Mobile-Games ist, zeigt sich auch anhand einer weiteren Statistik: 53 Prozent der Nutzerausgaben werden innerhalb der ersten Woche nach dem Download eines Spiels getätigt. 

Trotz der Flüchtigkeit von Mobile-Games lassen sich damit enorme Gewinne erzielen. Der Grund dafür ist, dass durch das F2P-Geschäftsmodell eine weit größere Zielgruppe angesprochen werden kann, als durch traditionelle Vertriebswege. Chartsstürmer wie "Candy Crush", "Clash of Clans" und "Angry Birds" zählen hunderte Millionen Kunden und bringen ihren Herstellern jährlich Gewinne in dreistelliger Millionenhöhe ein. (Zsolt Wilhelm, derStandard.at, 23.4.2014)