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Gertjan Verbeek und der 1. FC Nürnberg gehen getrennte Wege.

Foto: EPA/Daniel Karmann

Nürnberg - Die Ära von Trainer Gertjan Verbeek beim deutschen Bundesligisten 1. FC Nürnberg ist nach nur 184 Tagen beendet. U23-Coach Roger Prinzen und Club-Idol Marek Mintal sollen jetzt das Unmögliche möglich machen und den Traditionsverein in der obersten Spielklasse halten. Drei Spieltage vor dem Saisonende greift der Altmeister damit im Abstiegskampf nach dem letzten Strohhalm.

Mit 26 Punkten belegen die Franken zurzeit den vorletzten Tabellenplatz, vom Hamburger SV auf Relegationsplatz 16 trennt den Club nur ein Punkt. "Nach der letzten Niederlagen-Serie haben wir uns mit der aktuellen, prekären Situation in vielen Gesprächen erneut intensiv auseinandergesetzt, um zu prüfen, welche Maßnahmen notwendig sind, um die letzten drei Spiele siegreich zu gestalten", sagte Sportvorstand Martin Bader, der mit der Entlassung Verbeeks der Empfehlung des Aufsichtsrates folgte. Verbeek konnte nur eine der vergangenen neun Begegnungen gewinnen, zuletzt gab es vier Niederlagen hintereinander. "Wir sind der Überzeugung, dass wir mit dieser Entscheidung noch einmal etwas freisetzen können", sagte Bader über die Trennung.

Prinzen hatte die Profis bereits nach der Entlassung von Michael Wiesinger beim 1:1 in der neunten Runde gegen Eintracht Frankfurt betreut. "Ich will nicht über den Abstieg, sondern über den Klassenerhalt reden. Für alle sind wir schon abgestiegen, ich aber glaube felsenfest an den Klassenverbleib. Uns fehlt nur ein Punkt auf den Relegationsplatz", sagte er. Bereits am Mittwochnachmittag leiteten er und Mintal (36), der als Stürmer von 2003 bis 2011 180 Ligaspiele (66 Tore) für den 1. FCN bestritt, das Training.

Am Samstag startet die "Mission impossible" beim FSV Mainz 05. Danach spielt der Club noch gegen Hannover 96 und bei Schalke 04. "Roger kennt die Mannschaft gut und hat schon bewiesen, dass er dem Team in einer schweren Situation schnell helfen kann", sagte Bader.

Zuletzt mehrten sich im Umfeld des Teams kritische Stimmen in Richtung Verbeek. Diesem wurde offenbar seine schroffe Art ebenso zum Verhängnis wie das Festhalten an einer für viele zu offensiven Grundausrichtung und zu hoher Trainingsintensität. (sid, 23.4.2014)

Die Trainer-Wechsel in der Deutschen Bundesliga in der Saison 2013/14: 

1. Bruno Labbadia (VfB Stuttgart) 26. August 2013
2. Thorsten Fink (Hamburger SV) 17. September 2013
3. Michael Wiesinger (1. FC Nürnberg) 7. Oktober 2013
4. Mirko Slomka (Hannover 96) 27. Dezember 2013
5. Bert van Marwijk (Hamburger SV) 15. Februar 2014
6. Thomas Schneider (VfB Stuttgart) 09. März 2014
7. Sami Hyypia (Bayer Leverkusen) 5. April 2014
8. Gertjan Verbeek (1. FC Nürnberg) 23. April 2014