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Jerusalem - Die israelische Armee will künftig auch arabische Israelis christlichen Glaubens einberufen und erhofft sich so mehr Freiwillige. Derzeit dienten jährlich rund hundert christliche Araber, diese Zahl könne aber "schon bald bei tausend liegen", so das Militärradio am Dienstag. Der Wehrdienst ist für die rund 130.000 christlichen arabischen Israelis wie für jene muslimischen Glaubens freiwillig.

Das solle er auch bleiben, sagte ein Armeesprecher. "In den kommenden Wochen" solle damit begonnen werden, die Einberufungsbescheide zu verschicken, und es sei "nicht verboten, sie abzulehnen".

Wehrdienstwillige müssten sich durch die neue Regelung nicht mehr einzeln melden und sich möglichem "Druck ihrer christlichen Glaubensbrüder oder von Muslimen aussetzen, die mit großer Mehrheit gegen die Wehrpflicht sind", berichtete das Militärradio. Rund 20 Prozent der Israelis sind Araber, sie fühlen sich häufig im Alltag diskriminiert.

Für Furore hatte erst vor wenigen Wochen die als historisch geltende Gesetzesänderung gesorgt, nach der auch ultraorthodoxe Juden in Israel künftig Militärdienst oder zivilen Ersatzdienst leisten müssen. Seit der Staatsgründung Israels waren ultraorthodoxe Juden, die sich in Vollzeit dem Bibelstudium widmen, davon ausgenommen. Von der Befreiung profitieren inzwischen mehrere zehntausend junge Männer.  (APA, 22.4.2014)