Eine Version der Aufnahme ohne Beschriftungen gibt es hier. (Zum Vergrößern klicken, Quelle: NASA, ESA)

Eine aktuelle Aufnahme des "Hubble"-Weltraumteleskops liefert einen bemerkenswerten Querschnitt des sichtbaren Weltalls. Das 14 Stunden lang belichtete Bild zeigt zahlreiche Objekte in unterschiedlichen Distanzen und verschiedenen Entwicklungsstadien in der kosmischen Geschichte.

Die meisten der erkennbaren Galaxien liegen innerhalb eines Abstandes von rund fünf Milliarden Lichtjahren zur Erde, viele sind auch näher und einige wenige befinden sich in noch viel größerer Entfernung. Wie sich die räumliche Verteilung der Galaxien tatsächlich gestaltet, ist zunächst gar nicht so leicht festzustellen, denn die Untersuchungen der anvisierten Himmelsregion deckten eine Art optische Illusion auf: Durch den sogenannten Gravitationslinsen-Effekt, der ferne Objekte durch große Massenansammlungen im Vordergrund näher erscheinen lässt, entsteht ein stellenweise stark verzerrtes Abbild des fernen Kosmos'.

Neun Milliarden Lichtjahre entfernte Quasar

Eines dieser durch die Schwerkraft deformierten Objekte ist CLASS B1608+656, das im Bildzentrum als kleiner Ring zu erkennen ist. Die Struktur besteht aus zwei großen Galaxien im Vordergrund, die das Licht eines über neun Milliarden Lichtjahre entfernten Quasars verstärken. Zwei weitere Gravitationslinsen finden sich in unmittelbarer Nähe: Die von den Astronomen mit Fred und Ginger bezeichneten Galaxien [FMK2006] ACS J160919+6532 und [FMK2006] ACS J160910+6532 haben durch ihre schiere Masse ebenfalls einen Lupen-Effekt auf weit dahinter liegende Regionen des Alls. (red, derStandard.at, 26.04.2014)