Beirut/Damaskus - Etwa 80 Prozent der von Syrien deklarierten Chemiewaffen sind nach Angaben der internationalen Inspektoren inzwischen außer Landes gebracht oder vernichtet worden. Wenn es so weitergehe, könne Syrien die am 27. April ablaufende Frist einhalten, um alle Waffen abzugeben, so Sigrid Kaag, Sonderkoordinatorin der Vereinten Nationen und der Organisation für das Verbot chemischer Waffen, am Samstag.
Die Regierung des Bürgerkriegslandes hatte nach einem Chemiewaffenangriff nahe Damaskus im August der Vernichtung seiner Giftgasbestände zugestimmt, um einem US-Militärschlag zu entgehen.
"Hinweise" auf Giftgaseinsatz
Frankreich hat nach Angaben von Staatschef Francois Hollande dennoch "Hinweise" darauf, dass die Truppen von Syriens Machthaber Bashar al-Assad immer noch Chemiewaffen einsetzen. Es gebe zwar noch keine Beweise, sagte Hollandeam Sonntag dem Radiosender Europe 1. Die Regierung in Damaskus habe aber schon in der Vergangenheit gezeigt, dass sie zum Einsatz "schrecklicher Methoden" bereit sei.
Auch Frankreichs Außenminister Laurent Fabius sagte bei Europe 1, es gebe "Hinweise" darauf, dass es im Nordwesten Syriens nahe der Grenze zum Libanon kürzlich Angriffe mit Chemiewaffen gegeben habe. Diese Hinweise müssten aber noch bestätigt werden, betonte Fabius. Die mutmaßlichen Angriffe seien zwar nicht von so großer Tragweite gewesen wie der Giftgasangriff in Damaskus vor einigen Monaten, aber gleichwohl "tödlich". (APA/Reuters, 19.4.2014)