Absam - Rund einen Monat nach dem großflächigen Waldbrand bei Absam in Tirol, der die Feuerwehren mehrere Tage beschäftigt hatte, beginnt kommende Woche die Sanierung des Schutzwaldes. Abgestimmt auf den Grad der Schädigung und des Selbstheilungsvermögens werden unterschiedliche Maßnahmen wie die Einsaat spezieller Samenmischungen in Angriff genommen, teilte die Gemeinde am Freitag mit.
Mit der Wiedererrichtung der Lawinenverbauungen soll im Mai begonnen werden. Das Land hatte die Kosten der Sanierung mit 2,9 Millionen Euro beziffert.
Samenmischung
Die Grundlage der Sanierungsmaßnahmen bilde ein flächenmäßig differenzierter Zonenplan, der den Schädigungsgrad und das Selbstheilungsvermögen der Natur berücksichtige, erklärte Günther Brenner von der Bezirksforstinspektion: "Gleich nach Ostern werden daher erosionsgefährdete Flächen mit einer Mischung aus Gras- und Baumsamen eingesät". Dafür sei eine spezielle Samenmischung, abgestimmt auf den Boden, die Höhenlage und die Ausrichtung der Hänge des Absamer Vorberges, von Naturschutz- und Forstexperten zusammengestellt worden.
In dem teilweise unwegsamen Gelände könne das Saatgut großteils nur mit Hubschraubern ausgebracht werden, hieß es. Zudem werde der Witterungsverlauf der kommenden Wochen den Erfolg dieser Maßnahmen entscheidend beeinflussen. Es dürfe nicht zu warm und nicht zu trocken sein.
Lawinenverbauung völlig verbrannt
Die Wildbach- und Lawinenverbauung werde voraussichtlich Mitte Mai mit den technischen Verbauungen beginnen. Die durch den Waldbrand völlig verbrannten Holzstützwerke der Lawinenverbauung müssten neu errichtet werden. "Aber auch die vorhandenen Holzsperren in den Erosionsrinnen haben durch den Brand stark gelitten und müssen saniert bzw. erneuert werden", sagte Josef Plank von der Wildbach- und Lawinenverbauung. Diese Holzsperren sollen in den steilen Gräben die weitere Erosion und somit kleinere Murenabgänge verhindern.
Bei dem Waldbrand Ende März standen 730 Feuerwehrmänner, 130 Soldaten, 55 Mitarbeiter des Roten Kreuzes, 60 Bergretter und 15 Polizisten im Einsatz. Acht Hubschrauber absolvierten knapp 2.000 Kontroll- und Löschflüge. Der Waldbrand am Hochmadkopf war durch eine weggeworfene Zigarette eines Wanderers ausgelöst worden und hatte sich an seinem Höhepunkt auf eine Fläche von rund 50 Hektar ausgeweitet. (APA, 18.4.2014)