Armonk - Die besten Zeiten scheint der US-Softwarekonzern IBM hinter sich zu haben. Einmal mehr hat der IT-Konzern im Auftaktquartal mit einem Umsatz- und Gewinnrückgang die Erwartungen der Anleger enttäuscht. Die Erlöse fielen binnen Jahresfrist um vier Prozent auf 22,5 Mrd. Dollar (16,26 Mrd. Euro), wie IBM am Mittwochabend mitteilte. Der Nettogewinn brach sogar um mehr als ein Fünftel auf 2,38 Mrd. Dollar ein.

Vor allem das lahmende Hardware-Geschäft setzt den Amerikanern weiter zu. Der Umsatz mit Großrechnern und Speichersystemen knickte zuletzt um fast ein Viertel ein. Der Abbau Tausender Stellen half "Big Blue" auch nicht. "Der Umsatz schrumpft seit acht Quartalen hintereinander", klagte Fred Hickey vom Anleger-Newsletter "The High Tech Strategist". "Sie enttäuschen so oft, dass es schwer ist, Schritt zu halten." IBM versucht über Sanierungsprogramme, einen Stellenabbau und den Verkauf seiner Kleinserversparte an die chinesische Lenovo wieder Tritt zu fassen. "Sie waren mal ein Anführer", ergänzte Hickey. "Jetzt verkaufen sie ein Geschäftsfeld nach dem anderen. Das ist nicht der Weg zu Wachstum." In Frankfurt gab die IBM-Aktie am Donnerstag fast fünf Prozent nach.

Selbst in Schwellenländern wie China, Russland, Brasilien und Indien schrumpfen die Einnahmen des IT-Riesen immer weiter. Allein im Geschäft mit Software und Services kam IBM insgesamt auf ein Umsatzplus von 1,6 Prozent. Dem Marktforscher Gartner zufolge musste das Unternehmen den Rang als zweitgrößter Software-Anbieter der Welt hinter Microsoft zuletzt an Oracle abtreten. IBM-Chefin Virginia Rometty knüpft ihre Hoffnungen nun an den Supercomputer Watson und die Cloud-Offensive. (Reuters/red, derStandard.at, 17.4.2014)