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Handys sollen Fußgänger in Zukunft vor Ungemach bewahren. Auch diesen.

Foto: apa/tatic

Die Statistik zeigt, dass nicht nur Autofahren immer noch sehr gefährlich ist. Fast 300 Toten im Pkw stehen an die 100 tote Fußgänger (20 davon sogar auf dem Schutzweg) jährlich gegenüber, mit dem Fahrrad verunglücken rund 50 Menschen tödlich, mit Moped und Motorrad sind es an die 90.

Was wäre nun die Lösung? Die Benutzung von Individualverkehrsmitteln vom Fahrrad über das Motorrad bis zum Auto kann man sogar weitgehend verweigern, zumindest wenn man in Ballungsräumen wohnt, wo auch das meiste passiert. Zu Fuß gehen ist am Ende aber unvermeidbar. Deshalb ist es nur richtig, wenn dem Fußgängerschutz erhöhte Aufmerksamkeit zukommt. So hat etwa Volvo eine Art Sturzboot für die Motorhaube entwickelt und bietet dieses im V40 sogar serienmäßig an.

Der verortete Fußgänger

Noch besser wäre es aber, wenn es gar nicht erst zu Kollisionen kommen würde. Das Stichwort heißt kooperative Sensorik. Forscher der Technischen Universität München (TUM) haben ein Verfahren entwickelt, mit dem Fahrerassistenzsysteme im Auto Fußgänger und Fahrradfahrer orten können - selbst dann, wenn sie durch große Hindernisse verdeckt werden.

Dabei könnten bald die Mobiltelefone der Fußgänger und Radfahrer als Transponder dienen. Das Ortungssystem im Auto berechnet die Bewegungsbahn des Transponders voraus und leitet notfalls eine Vollbremsung ein, wenn sich ein Fußgänger oder Radfahrer direkt vors Auto bewegt. Zur Handypflicht kann's dann nicht mehr weit sein. Wer ohne Handy aus dem Haus geht, wird bestraft - oder niedergeschoben. (Rudolf Skarics, DER STANDARD, 18.4.2014)